Mit Fest wurde neuer Dorfplatz in Delrath eingeweiht Bürger schufen neues Herz für den Ort

Mit Fest wurde neuer Dorfplatz in Delrath eingeweiht · Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Mehrere Monate lang trafen sich engagierte Delrather in ihrer Freizeit gegenüber der alten Schule, um in einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung, mit vielen Spenden und ohne städtischen Zuschuss ein wahres Schmuckstück für den Ort zu schaffen - den neuen Dorfplatz. Neun Meter ist der neue Dorfbaum, der den Platz mit Springbrunnen, zum Verweilen einladenen Sitzbänken unter einer Pergola, viel Grün und dem vom Dreieck versetzten Wegekreuz überragt. In eigener Regie haben die Delrather ihren Dorfplatz geschaffen. Jetzt feierte der Ort in großem Rahmen die Fertigstellung des neuen Schmuckstücks mit Dorfbaum, Brunnen, Sitzgelegenheiten und dem versetzten Wegekreuz. NGZ-Foto: H. Jazyk

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Mehrere Monate lang trafen sich engagierte Delrather in ihrer Freizeit gegenüber der alten Schule, um in einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung, mit vielen Spenden und ohne städtischen Zuschuss ein wahres Schmuckstück für den Ort zu schaffen - den neuen Dorfplatz. Neun Meter ist der neue Dorfbaum, der den Platz mit Springbrunnen, zum Verweilen einladenen Sitzbänken unter einer Pergola, viel Grün und dem vom Dreieck versetzten Wegekreuz überragt. In eigener Regie haben die Delrather ihren Dorfplatz geschaffen. Jetzt feierte der Ort in großem Rahmen die Fertigstellung des neuen Schmuckstücks mit Dorfbaum, Brunnen, Sitzgelegenheiten und dem versetzten Wegekreuz. NGZ-Foto: H. Jazyk

Am Samstag zeigten die Delrather beim Fest zur Einweihung, dass sie auch zu feiern verstehen: Mit dem Tambourkorps voran marschierte der St. Hubertus-Bürgerschützenverein Delrath zum neuen Ortsmittelpunkt. Viele hundert Delrather nahmen von dem Platz Besitz. Stände und Kettenkarussel für die Kleinen sorgten für Kirmes-Atmosphäre. Das Tambourkorps, die Rentnerband Delhoven und der Shantychor des Marinevereins Neuss für die Musik. Und so erfüllte der Platz von Anfang an seinen Zweck, Ort der Begegnung zwischen jung und alt zu sein - ganz im Sinne auch von Pfarrerin Daniela Meyer-Claus.

"Solche Orte sind gesegnete Orte, geben Raum fürs Leben", sagte die evangelische Pfarrerin, die zusammen mit Diakon Peter Platz den Platz segnete. "Die Delrather haben sich selbst ein neues Herz für den Ort geschaffen", erklärte Bürgermeister Reinhard Hauschild, der auch für das enorme Engagement der Ortsgemeinschaft dankte. "Hätte die Stadt alle erforderlichen Arbeiten in Auftrag gegeben, wäre eine sechsstellige Summe zusammen gekommen." Stolz betrachteten auch die Mitglieder des "Teams Dorfplatz" mit Günter Blank als Sprecher das Werk. "Wir sind erst am Dienstag fertig geworden", sagte Burkhard Schleif vom Team. Viele Monate der Planung und der Bauarbeiten liegen hinter ihnen. "Die Idee zur Gestaltung des Platz kam vor zwei Jahren beim Schützenfest auf", blickt Schleif zurück.

Schließlich konnten fast alle Orte in der Umgebung einen Dorfplatz aufweisen, nur Delrath nicht. Im vergangenen Jahr wurden Pläne erstellt und diskutiert, doch die Aussichten auf Realisierung schienen schlecht: Der Stadt fehlte das Geld, konnte nur mit Fahrzeugen, Geräten und Beratung zur Seite stehen. Doch die Delrather ließen sich nicht entmutigen, klopften bei Unternehmen, bei der Sparkassen-Stiftung und an den Delrather Haustüren an. "Bei der Haussammlung im Ort kamen mehr als 8.000 Euro zusammen", berichtet Burkhard Schleif. "Sogar die elfjährige Katharina Naumann half uns von ihrem Taschengeld." Eigentlich wollten die Sammler das Geld gar nicht annehmen, "doch sie sagte ,das geht in Ordnung, es ist ja für den neuen Dorfplatz."

Klar, dass Katharina Naumann stellvertretend für viele Spender ins Festprogramm eingebunden wurde. Trotz der enormen Spendenbereitschaft der 3.000 Delrather wurde das Projekt nur durch Eigenleistung möglich. "Fast an jedem Wochenende seit März wurde gearbeitet, insgesamt 45 Delrather haben mitgemacht." Im Team Dorfplatz waren bereits etliche Berufe vom Maurer-Handwerk bis zum Metallbauer versammelt. Also wurde gemauert, gepflastert und gepflanzt, selbst die Bänke entstanden in Eigenregie. Mit vereinten Kräften fand auch das alte Wegekreuz, das bislang am Dreieck stand, einen neuen Standort.

Herzstück ist der markante Dorfbaum, der mit 18 Wappen und Symbolen die Geschichte des Ortes darstellt - von der Landwirtschaft und den Rittergüter über die erste Kapelle bis zur alten Zinkhütte und der Eisenbahn. Noch bleibt einiges zu tun, fehlen Papierkörbe, muss das 18.000 Euro-Projekt genau abgerechnet werden. Gesichert ist bereits die Pflege des Platzes: Für ein Jahr übernimmt das "Team Dorfplatz" die Verantwortung, dann organisiert der Bürgerschützenverein die Arbeit. Die Dorfgemeinschaft kann sich weiter bewähren: Für die Pflege etwa des Blumenschmucks am Wegekreuz wurden Bürger als Paten gewonnen. Carsten Sommerfeld

(NGZ)
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