Dormagen Bürger diskutieren in neuen Internetforen

Dormagen · Ob den "Bürgerhaushalt" bei Facebook oder Stadtteil-Themen auf einer Stadt-Seite - die Dormagener haben neue Diskussionsforen erhalten.

 Auf schlechter Asche muss das traditionelle, überregionale Pfingstturnier der Rheinwacht Stürzelberg ausgetragen werden.

Auf schlechter Asche muss das traditionelle, überregionale Pfingstturnier der Rheinwacht Stürzelberg ausgetragen werden.

Foto: Georg Salzburg

In der ersten Januarwoche will Frank Garhammer im Rathaus aufschlagen und Bürgermeister Erik Lierenfeld ein Blatt mit Ideen überreichen, die Dormagener in den vergangenen gut vier Wochen gesammelt haben. Ideen, wie die Stadt Geld sparen und mehr Geld einnehmen kann, wo der Schuh drückt. Der politisch interessierte Dormagener hatte im November einen Internetseite zum Bürgerhaushalt ins Leben gerufen. Es ist nicht die einzige neue Plattform in Dormagen, auf der sich die Dormagener einbringen können. Die Stadt selbst hat eine Beteiligungsplattform initiiert. Sie soll in erster Linie die Stadtteilgespräche vorbereiten, aus den Ortsteilen im Vorfeld Wünsche, Anregungen, Kritik kommen.

Das Ziel, die Bürger stärker als bisher einzubeziehen, hat Lierenfeld nach seiner Wahl formuliert. "Eine aktive Beteiligung der Bürgerschaft ist unverzichtbar, um unser Gemeinwesen voranzubringen", sagt er auf der neuen Internetseite. "Viele Dormagener engagieren sich ehrenamtlich, sie wollen im Gegenzug gefragt werden, bevor politische Entscheidungen anstehen." Das Forum "beteiligung.dormagen.de" bezeichnet Lierenfeld als "zeitgerechte Ideen- und Gesprächsplattform". Die wurde im Vorfeld des ersten Stadtteilbesuchs in Stürzelberg auch gut genutzt. Über 500 Beobachter wurden registriert, sieben Ideen, zehn Kommentare und 25 Stimmen gezählt - mehr als für jeden anderen Stadtteil. Der ortseigene Sportplatz war ein zentrales Thema, ebenso der Auto- und Lkw-Verkehr, von dem sich Stürzelberger in einigen Wohnbereichen stark belästigt fühlen. "Eine ordentliche Sportstätte ist sehr wichtig für die Dorfgemeinschaft", heißt es von einem Nutzer. Im Gespräch ist ein neuer Kunstrasenplatz. Bei den Gewerbe- und Industriebrachen ist die Rede von "Schandflecken".

Der Ton ist deutlich, kritisch, aber fair. Und innovativ. Wie im Beispiel von Dormagen-Mitte. Dort bemängelt ein Nutzer den Zustand des "Sportpark". Eine Aufwertung durch neue Blumenbeete, Sitzmöglichkeiten oder Wasserspiele würde die Parkfläche aufwerten. "Vielleicht kann man auch angrenzende Schulen für ein Projekt gewinnen", schlägt der Nutzer vor. Mehr noch: Um die sportlichen Erfolge der Welt- und Europameister und Olympiasieger aus Dormagen zu würdigen könnte man einen "Park of Fame" einrichten.

Für kreative Ideen offen ist auch Frank Garhammer. 144 Mitglieder haben sich in den vergangenen Wochen auf seiner Facebook-Seite "Bürgerhaushalt" angemeldet und seitdem zu unterschiedlichen Themen lebhaft diskutiert. "Die Resonanz hätte ruhig größer sein dürfen." Dabei ist eins aufgefallen: "Die Leute wollen einfach mehr Transparenz haben, was den städtischen Haushalt betrifft. Warum kann man für sie nicht die wichtigsten Eckdaten mit Einnahmen, Ausgaben und den wesentlichen Positionen auf einem DIN-A-4-Blatt herausgeben?" Für ihn es klar: Ein Bürgerhaushalt, der von den Dormagenern mitgestaltet wird, muss kommen. "Das klingt durch alle Gespräche durch", so Garhammer.

(NGZ)
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