Die Woche in der Region Zoo, Streik, Bombe: Nichts läuft so, wie erhofft

Düsseldorf · Würde in dieser Welt alles paradiesisch laufen, würden in Zoos keine Jungtiere geschlachtet und Löwen zu Vegetariern. Ginge alles nach Plan (zumindest der Beschäftigten) hätten Streiks auch Auswirkungen. Und auf den Autobahnen - großes Leidthema in der Region - liefe der Verkehr problemlos. Ist aber nicht so. In dieser Woche gab es genug Themen, die für Aufregung sorgten.

Zoo Kopenhagen verfüttert gesunde Giraffe an Löwen
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Zoo Kopenhagen verfüttert gesunde Giraffe an Löwen

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Die Zoos von Wuppertal bis Köln sind inzwischen gefragte Gesprächspartner - allerdings nur zu einem Thema, das sicher nicht für positive Werbung sorgt: Warum müssen manche Zootiere geschlachtet und verfüttert werden? Das Ei ins Nest gelegt hat ihnen der Zoo Kopenhagen. Dort wurde die junge Giraffe Marius getötet und an die Löwen verfüttert. Das hatte weltweit große Empörung ausgelöst. Dabei hatten die Dänen nur getan, was in ungezählten Zoos zum Alltag gehört. Und die öffentliche Obduktion des Tieres war vielleicht als naturnaher Anschauungsunterricht gedacht. Hat nicht so geklappt.

Nun haben sie nämlich begeisterten Zoobesuchern in aller Welt die Illusion genommen, dass die niedlichen Jungtiere, die jedes Frühjahr für Entzücken sorgen, allesamt irgendwann an Altersschwäche sterben. Und nun werden auch die Zoos in Wuppertal, Krefeld, Köln und Co. sicher in ein paar Wochen ihren Besuchern erklären müssen, warum die putzigen Zebra-Fohlen, die Meerschweinchen und Ziegen im Streichelgehege oder die kleine Antilope das nächste Mittagessen für Raubtiere sein wird. Falls der Zoo in Kopenhagen mit dem "Fall Marius" irgendeine Art von PR betreiben wollte - es war ein Bärendienst.

Ein Streik - und kaum einer merkt's

So erleben die Fluggäste den Streik
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So erleben die Fluggäste den Streik

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Eine andere Wirkung hatte sich auch die Gewerkschaft Verdi erhofft, als sie am Donnerstag zum Streik am Düsseldorfer Flughafen aufgerufen hatte. Um 4 Uhr legten 120 Mitarbeiter der Dienstleistungsfirma Aviapartner, die für mehrere Fluggesellschaften die Abfertigung der Passagiere übernimmt, die Arbeit nieder. Doch die Auswirkungen der Arbeitsniederlegung waren gering, die Flugpassagiere bemerkten davon so gut wie gar nichts. Das lag sicher auch daran, dass sich der Flughafen auf den Streik vorbereitet hatte. Verdi anderes erhofft: "Wir rechnen im Laufe des Tages mit deutlichen Auswirkungen auf den Flugverkehr", sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen des Streik-Tages.

Bombe bringt Verkehrschaos

Für deutliche Auswirkungen hat in dieser Woche ein Blindgänger gesorgt: Am Mörsenbroicher Ei in Düsseldorf wurde die Bombe gefunden. An einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Und da Blindgänger in NRW inzwischen sehr zeitnah entschärft werden müssen, ging bei der Evakuierung alles ganz schnell: Krisenstab zusammengetroffen, Evakuierungs-Radius festgelegt - Menschen in Sicherheit gebracht. So weit, so gut und richtig. Doch auch die A52 und das Mörsenbroicher Ei mussten gesperrt werden, öffentliche Verkehrsmittel konnten in dem betroffenen Gebiet nicht fahren. Und viele Autofahrer erfuhren wohl erst zu spät von den Sperrungen, um sich eine andere Fahrtstrecke zu suchen. Das Chaos pünktlich zum Feierabendverkehr war programmiert. Aber das schafft man in der Region ja auch ohne besondere Vorkommnisse.

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