Im Gelsenkirchener Zoo Eisbärenmutter frisst tote Jungtiere auf

Gelsenkirchen · Zwei Eisbären-Babys sind in der „Zoom Erlebniswelt“ in Gelsenkirchen wenige Tage nach ihrer Geburt gestorben. Ihre Mutter hat sie nach ihrem Tod gefressen – das liege in der Natur der Tiere, erklärt eine Zoo-Sprecherin.

 Die Eisbärin „Lara“ im Gelsenkirchener Zoo hatte die beiden Jungen erst Mitte Dezember zur Welt gebracht.

Die Eisbärin „Lara“ im Gelsenkirchener Zoo hatte die beiden Jungen erst Mitte Dezember zur Welt gebracht.

Foto: dpa/-

Nachdem zwei Eisbärenbabys im Gelsenkirchener Zoo „Zoom Erlebniswelt“ gestorben sind, hat die Eisbärenmutter die Jungtiere aufgefressen. „Das hat die Natur so vorgesehen“, erklärte eine Sprecherin des Zoos am Dienstag. „Wenn die Eisbären monatelang in ihrer Höhle verbringen und es ein Kleines nicht geschafft hat, ist es schlecht, wenn es verwest. Dann ist natürlich eine hohe Infektionsgefahr gegeben.“ Aus diesem Grund könne der Zoo nicht mehr feststellen, woran die Eisbärenbabys genau gestorben seien, sagte die Sprecherin weiter.

Für den Tod könnte es unterschiedliche Gründe geben: Möglicherweise habe die Mutter die Jungtiere nicht richtig gesäugt oder warm gehalten. Sie könne die Eisbärenbabys auch mit ihrem Gewicht erdrückt haben. „Da sind wir im Feld der Spekulation“, erklärte die Sprecherin. Auch ein tödlicher Infekt könne die Todesursache der Jungtiere gewesen sein.

Mitte Dezember hatte die 17 Jahre alte Eisbärenmutter namens Lara die Zwillinge in einer abgeschirmten Wurfbox zur Welt gebracht. Wie der Zoo mitteilte, seien beide Jungtiere nach nur wenigen Tagen gestorben. Am Sonntag habe Lara ihre Wurfbox wieder verlassen, sagte die Sprecherin. Ob der Zoo zukünftig eine weitere Nachzucht der Eisbären versuchen werde, entscheidet das Europäische Erhaltungszuchtprogramm.

(bora/dpa)
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