Kommentar zur AfD beim Katholikentag Nochmal muss nicht sein
Münster · AfD-Vertreter zum Katholikentag nach Münster einzuladen war ein Experiment des Veranstalters. Der Dialog jedoch war kaum möglich, eine Wiederholung überflüssig.
Natürlich war es ein Experiment, einen Vertreter der AfD aufs Podium des Katholikentages zu bitten. Diese Entscheidung hat im Vorfeld des Laientreffens für Endlosdebatten gesorgt und einen ganzen Nachmittag des Münsteraner Glaubensfestes beherrscht. Ob es sich gelohnt hat? Der Ertrag war gering, ein echter Dialog kaum möglich.
Das Spiel von Provokation und Unterstellung des AfD-Vertreters, mit der alle Diskutanten gezwungen waren, sich auf die rechtspopulistische Parte und ihre Positionen einzulassen und zu beziehen, hat aus dem vielleicht ehrlichen Versuch eines Meinungsaustausches einen mehr oder weniger hitzigen, polemischen Schlagabtausch werden lassen.
Der Versuch war es wert und zeugt von Souveränität des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Und im Umfeld dieses immens politischen Katholikentages war auch das Spektakel noch halbwegs akzeptabel. Das Experiment ist vollzogen, das Ergebnis eindeutig: Wiederholen muss es wirklich nicht. Auf einem Handzettel vor der Münsterlandhalle wurden Flugblätter mit der Aufschrift verteilt: „Suche Frieden. Nicht die AfD.“ Zwei sehr wahre Sätze.