Eklat in Essen : Spieler durch Böller verletzt - Partie zwischen RWE und Münster abgebrochen
Essen Das Topduell in der Regionalliga West zwischen Spitzenreiter Rot-Weiß Essen und Verfolger Preußen Münster ist abgebrochen worden. Der Grund war ein Böllerwurf. Mehrere Spieler der Gäste wurden dabei verletzt.
Nach einem Böllerwurf ist am Sonntag in der Fußball-Regionalliga West das Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster abgebrochen werden. Beim Spielstand von 1:1 flogen kurz nach dem Ausgleichstreffer der Gäste in der 72. Minute Feuerwerkskörper aus der Essener Fankurve in Richtung Spielfeld, wo sich Münsters Auswechselspieler aufhielten. „Marvin Thiel erleidet ein Knalltrauma und kann nicht mehr eingesetzt werden“, teilten die Münsteraner kurz darauf über den Nachrichtendienst Twitter mit. Der Schiedsrichter hatte die Begegnung zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen - und pfiff sie nach fast einer halben Stunde Unterbrechung nicht mehr an.
„Verletze Spieler auf unserer Seite lassen eine Fortsetzung unter regulären Bedingungen nicht zu“, teilten die Münsteraner mit. Zuvor hatte der Club geschrieben: „Wie dumm kann man sein??? Direkt hinter unseren Auswechselspielern geht ein Böller hoch... Skandalös ist das und hat in keinem Stadion der Welt etwas zu suchen! Schämt euch!“.

Die Essener schrieben auf Twitter: „Unfassbar, was wir hier gerade gesehen haben. Statt eines sportlichen Spitzenduells auf dem Platz, entscheiden sich einzelne, in unfairster und nicht zu tolerierender Weise das Spiel so zu beeinflussen. Das ist nicht RWE! Das ist nicht Hafenstraße!“. Auch Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig verurteilte die Vorkommnisse aufs Schärfste. „Es ist sehr, sehr unschön, was hier passiert ist. Zwei Ersatzspieler der Preußen haben sich verletzt. Der Schiedsrichter hat nach einer Beurteilung der Gesamtsituation entschieden, dass er nicht mehr anpfeift. Ob das Spiel wiederholt wird oder oder wie es sonst weitergeht, darüber möchte ich nicht spekulieren. Was mir noch wichtig ist: Das ist nicht RWE, das ist nicht die Hafenstraße, die Tat eines Einzelnen kann hier richtig was kaputt machen. Wir arbeiten das auf und werden die Öffentlichkeit informieren, sobald Dinge feststehen“, wird Uhlig vom „Reviersport“ zitiert.
Die Partien der beiden Traditionsvereine sind seit Jahren von Brisanz geprägt. Beim Hinspiel in Münster hatte es nach Spielende schwere Ausschreitungen gegeben. Vor dem Rückspiel hatte Uhlig daher einen Aufruf gestartet: „Ich hoffe, wir erleben nicht so eine dritte Halbzeit wie in Münster.“