Xanten Gänsehaut beim Katholikentag

Xanten · Michael Lammers, stellvertretender Schulleiter am Berufskolleg Placidahaus, berichtet über seine Erlebnisse und Eindrücke in Münster. Sein Fazit: Die Stimmung ist fantastisch, die Atmosphäre ruhig.

 Das Friedenssingen mit fast 140 Chören und 4300 Sängern auf dem Domplatz gehört zu den Höhepunkten des Katholikentages. Mit dabei: Der Xantener Chor ad sanctos.

Das Friedenssingen mit fast 140 Chören und 4300 Sängern auf dem Domplatz gehört zu den Höhepunkten des Katholikentages. Mit dabei: Der Xantener Chor ad sanctos.

Foto: lammers

Der Funke springt über: "Eine fantastische Stimmung und eine tolle, ganz ruhige Atmosphäre", fasst Michael Lammers aus Xanten seine ersten Eindrücke vom Katholikentag in Münster zusammen. Den ganzen Tag über machen Spaziergänge durch die Stadt Laune. Die vielen Bühnen sind stets besetzt, selbst am gestrigen Vormittag - ruhige Töne, dann eher laute Bands und wieder Momente der Besinnung.

Zum Beispiel in Foren wie "Pax aus", die der stellvertretende Schulleiter des katholischen Berufskollegs Placidahaus gestern Morgen gemeinsam mit den Studierenden besucht hat. Da berichteten junge Menschen, die ein Jahr lang zum Beispiel in Asien ehrenamtlich kirchliche Projekte am Ort unterstützt haben, über ihre Zeit als "Missionare auf Zeit". In allen möglichen Sälen wird diskutiert, musiziert, geredet, in Klassenzimmern oder auch für "große politische Anlässe" im Congress-Centrum: "Dabeisein ist alles - im ganz und gar positiven Sinn", sagt Lammers.

Bundespräsident Steinmeier hatte am Mittwochabend mit seinen Statements zum bayerischen Kreuz-Erlass und der in Steinmeiers Augen nicht unbedingt ökumene-freundlichen Einlassung einiger deutscher Bischöfe zu der erweiterten (Notfall-)Praxis bei der Kommunion protestantisch-/katholischer Paare für riesigen Beifall gesorgt. Danach stellten sich die Bistums-Regionen auf verschiedenen Plätzen vor.

WDR-Redakteurin Steffi Neu aus Uedem moderierte an der Petrikirche ein niederrheinisches Musik- und Gesprächsprogramm unter anderem mit einem Mädchenchor aus Bedburg-Hau. Dazu gab es Genüsse vom Niederrhein - von Walter-Bräu aus Büderich, Walbecker Spargel und Bratwurst am Caritas-Stand: "Ein herrlicher Abend", schwärmte Lammers, der auch in mehreren Gremien der Xantener St.-Viktor-Gemeinde mitarbeitet, von der Garten-Atmosphäre zwischen Pavillons und Gartentischen.

Der Eröffnungsgottesdienst am Himmelfahrtstag und das Friedenskonzert am Nachmittag waren vor allem für die Sänger vom Niederrhein der bisherige Höhepunkt des Katholikentags, der morgen zu Ende geht. Beim noch schönen Wetter am Vormittag waren niederrheinische Chöre hörbar - Teil der musikalischen Gestaltung eines Gottesdienstes, der in der TV-Übertragung vom Duisburg-Hamborner Prämonstratenser-Pater Philipp Reichling begleitet wurde.

Und dann das: Friedenssingen auf dem Domplatz. Nach dem Gottesdienst hatte es geschüttet. Doch als die 138 Bistums-Chöre mit letztendlich 4300 Sängern antraten, wurde es wieder hell. Die "Klingenden Botschaften aus den Gemeinden", so Diözesankantor Ulrich Grimpe auf dem rappelvollen Domplatz, wurden bei der Vorstellung einzeln frenetisch begrüßt, berichtet Michael Lammers. Vor so einem Publikum und gleich 17 Richtmikrofonen zu singen, das machte schon Gänsehaut, aber auch jede Menge Spaß.

Die zwölf Studierenden vom Berufskolleg Placidahaus der Viktor-Gemeinde Xanten, haben ihre Gänsehaut, so sie denn vorhanden war, abgelegt, so die Bildungsgangleiterin der Fachschule für Sozialpädagogik, Angelika Veerbeck. In zwei Schichten - jeweils vier Stunden lang - betreuen sie die Kinder von Katholikentagsbesuchern. Unter den 16 Kindern war am Donnerstag zum Beispiel ein Zwillingspärchen, zweieinhalb Jahre jung. Die anderen Kinder waren vier bis neun Jahre alt. "Kein Problem", sagt Angelika Veerbeck: "Wir haben ein aufblasbares Sofa, Handpuppen, Bücher, Duplos, Legosteine und und und..." Die Lehrerin ist Mutter zweier Kinder und weiß auch so, worauf es ankommt.

(RP)
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