Katholikentag in Münster Demonstranten stören Auftritt von AfD-Politiker

Münster · Rund 1000 Menschen gehen am Samstagnachmittag in Münster auf die Straßen, um den Auftritt eines AfD-Politikers zu verhindern. Gleich zu Beginn der Podiumsveranstaltung störten Teilnehmer im Saal den Auftritt.

Katholikentag 2018: Hunderte demonstrieren gegen AfD auf dem Podium
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Hunderte demonstrieren gegen AfD auf dem Katholikentag 2018

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Während auf der offiziellen Bühne vor der Münsterlandhalle „Oh happy Day“ gesungen wird, ziehen laut Schätzung der Polizei etwa 1000 Demonstranten begleitet von zahlreichen Sicherheitskräften zur Halle. Dort soll am Samstagnachmittag der kirchenpolitsche Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion Volker Münz auf einem Podium reden dürfen.

Als Münz in der Halle sein Bekenntnis zum Glauben erklären will, stürmt später eine kleine Aktionsgruppe den Saal und stört zumindest den Beginn. Dann kehrt Ruhe ein - und ruhig bleibt es auch, als Münz sein erstes Statement abgibt. „Ich lebe nach meinem Glauben. Als Politiker aber muss ich anderen Gesetzmäßigkeiten folgen“, sagt er. Er wolle auch als Politiker den Frieden bewahren, doch wenn er auf dem Podium durch Proteste nicht zu Wort komme, sei das eine Störung des Friedens, so nimmt er Bezug auf die Störer.

Dass AfD-Vertreter auf dem Katholikentag sprechen dürfen, ist eine Neuheit, über die lange und heftig im Vorfeld diskutiert worden war. Die Leitung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken entschied sich schließlich dafür - immer mit dem Hinweis, die rechtspopulistischen Positionen der Partei strikt und unmissverständlich zu verurteilen.

An der Demonstration am Samstagnachmittag nahmen Vertreter der Partei Die Linke teil, antifaschistische Aktionsgruppen, aber auch katholische Pfadfindergruppen - etwa von St. Georg. „Auf Nazi-Propaganda gibts kein Recht“ stand auf den Transparenten und: „Kirche ohne Rassismus“. Dazu skandierten sie: „Münster Vielfalt, Vielfalt ist Münster“.

Ziel der friedlichen und für Katholikentage höchst ungewöhnlichen Demo war es, Münz am Zugang zur Veranstaltung zu hindern. Der aber war lange vor der Demo schon in der Münsterlandhalle eingetroffen.

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