Wuppertal Ex-Oberbürgermeister Hans Kremendahl ist tot

Wuppertal · Der frühere Wuppertaler Oberbürgermeister Hans Kremendahl ist in der Nacht zu Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben. Das teilte das Presseamt der Stadt am Mittwoch mit.

Der SPD-Politiker war von 1996 bis 2004 Oberhaupt seiner Heimatstadt. Sein Nachfolger Peter Jung (CDU)
würdigte in einer Mitteilung die Verdienste des promovierten Politologen.

In den letzten Jahren seiner Amtszeit war Kremendahl wegen - letztlich nicht bestätigten - Korruptionsverdachts unter Druck geraten. Ein Bau-Unternehmer mit mehreren teils umstrittenen Großprojekten in Wuppertal hatte sich 1999 finanziell stark für Kremendahls Wiederwahl engagiert. Letztlich wurde Kremendahl von zwei Instanzen von Korruptionsvorwürfen freigesprochen. Die SPD musste aber 767 000 Euro Strafe zahlen, weil sie die Spende teilweise über Strohmänner verbucht hatte. Beim Bundesgerichtshof führte der Fall zu einem Grundsatzurteil zur Korruptionsstrafbarkeit.

Politisch und persönlich habe Kremendahl - trotz der Freisprüche - einen hohen Preis zahlen müssen, stellte Jung fest. "Das mindert jedoch in keiner Weise seine großen Verdienst um diese Stadt, ihre Unternehmen und ihre Menschen." Mit Kremendahls Namen bleibe unter anderem der Ausbau des Wuppertaler Wahrzeichens Schwebebahn verbunden. Vor seinen Amtsjahren in Wuppertal war Kremendahl im Berliner Senat zunächst Staatssekretär für Wissenschaft, später für Umwelt.

(lnw)
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