Steuer-Selbstanzeigen Fast 1000 Steuer-Selbstanzeigen in NRW im Februar

Düsseldorf · Die Zahl der Selbstanzeigen wegen Steuerbetrugs in Nordrhein-Westfalen ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Insgesamt 956 Bürger zeigten sich wegen Steuerhinterziehung mit Bezug zur Schweiz im Februar selbst an, wie Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am Freitag in Düsseldorf mitteilte.

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Foto: dpa, fz

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden 1.739 Selbstanzeigen verzeichnet. Das waren viereinhalb Mal so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Die Gesamtzahl der Eingaben in NRW seit Anfang 2010 liegt bei fast 14.000.

"Die aktuellen Zahlen lassen auf ein in dieser Größenordnung nicht vermutetes Ausmaß an Steuerbetrug in der Mitte der Gesellschaft schließen, das noch lange nicht ausgeleuchtet ist", erklärte Walter-Borjans. Mittlerweile verstehe aber offenbar eine wachsende Zahl von Steuerhinterziehern, dass die Behörden nicht länger hinnehmen wollten, "wenn sich eine selbstgerechte Gruppe von Tätern zu Lasten der Ehrlichen an der angemessenen Mitfinanzierung öffentlicher Aufgaben vorbeizumogeln versucht". Steuergerechtigkeit fange damit an, "dass wir sicherstellen, dass alle die Steuergesetze einhalten".

Der NRW-Finanzminister kündigte an, das Land werde weiterhin Datenträger ankaufen, um Steuerhinterziehung zu bekämpfen. Wichtigstes Ziel bleibe aber ein automatischer Informationsaustausch zwischen Banken und Steuerbehörden, betonte Walter-Borjans. "Dann können wir auch auf Steuer-CDs verzichten - weil darauf dann nichts mehr Wissenswertes zu finden sein wird."

(ape)
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