Führerschein sichergestellt Hochzeitskorso blockiert Straße in Essen und bremst Polizei aus

Essen · Am Sonntag hat es in Essen erneut Ärger mit einer Hochzeitsgesellschaft gegeben. Ein Polizeiauto wurde ausgebremst, eine Straße blockiert.

Im Zentrum von Essen war am Sonntagnachmittag gegen 16.50 Uhr ein Hochzeitskorso aus rund 20 hochwertigen Autos unterwegs. Auf der Gladbecker Straße auf Höhe der Bushaltestelle „Stadtwiese“ blockierten die Autos eine Zeit lang die Straße. Eines der Autos drehte zudem sogenannte „Donuts“ auf der Fahrbahn, wie die Polizei Essen am Montagnachmittag mitteilte.

Kurze Zeit später setzte sich der Hochzeitskorso wieder in Bewegung. Dabei zwang ein 23-jähriger Autofahrer ein ziviles Polizeiauto zur Gefahrenbremsung, indem er die Fahrspur wechselte und dann abrupt bremste. Obwohl ein Teilnehmer das Polizeiauto als solches erkannt hatte, setzten die Autos ihre Fahrt fort, wie die Polizei weiter mitteilte. Auf dem Weg in Richtung Berliner Platz seien aber keine Verkehrsverstöße mehr begangen worden.

Am Kreisverkehr am Berliner Platz wurde die Hochzeitsgesellschaft schließlich von der Polizei angehalten. Hinzugerufene Beamte kontrollierten die Fahrer des Autos. Der zuvor durch seine riskante Fahrweise aufgefallenen Mann musste seinen Führerschein abgeben. Nach Angaben der Polizei zeigten sich die Teilnehmer des Hochzeitskorsos während der Kontrolle „durchaus einsichtig“. Nach der Kontrolle durften sie ihre Fahrt fortsetzen.

In den vergangenen Monaten hatte es in Nordrhein-Westfalen hunderte Polizeieinsätze wegen ausgearteter Feiern von Hochzeitsgesellschaften gegeben. Vom 1. April bis 21. August dieses Jahres ist die Polizei in NRW nach Angaben des Landeskriminalamts 266 Mal zu Einsätzen mit dem Anlass „Hochzeit“ ausgerückt. Mehr als hundert Anzeigen seien geschrieben worden, in 816 Fällen habe die Polizei Personalien aufgenommen. Der bisherige Höchstwert waren Ende Juni 40 Einsätze innerhalb einer Woche wegen ausufernder Hochzeitsfeiern.

„Bevorzugter Wochentag“ sei insgesamt der Samstag mit 54,9 Prozent. Auslöser der Einsätze in 109 Fällen seien Autokorsos gewesen. 60 Mal wurden von Zeugen „Schussabgaben“ gemeldet, sechs Mal kam es zu einer „Vollsperrung/Stauprovokation“, heißt es in dem Bericht zur Lage in NRW.

(mba)
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