A1 bei Leverkusen "Die Rheinbrücke hat Priorität 1A"

Leverkusen · Anfang März soll die A1-Rheinbrücke wieder für den Lkw-Verkehr freigegeben werden. Dies ist das gemeinsame Versprechen von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Staatssekretär Rainer Bomba, die sich am Dienstagmorgen noch einmal ein Bild von den Schäden gemacht haben. Langen Stau in beide Richtungen gab es am Nachmittag.

Experten untersuchen die Rheinbrücke
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Jeweils vor der Brücke kam es zu Verzögerungen beim Abbau einer Baustelle, so dass im Berufsverkehr nur eine Spur zur Verfügung steht. Auch an der Fähre zwischen Hitdorf und Langel musste man deswegen in Richtung Leverkusen Geduld mitbringen. "Wir fahren, bis alle weg sind", versprach der Fährmann auf Nachfrage.

Die Reparaturarbeiten an der Rehinbrücke sollen noch in dieser Woche beginnen. Klar ist aber auch: Die Rheinbrücke wird 2020 von einem Neubau abgelöst, 200 Millionen Euro will der Bund investieren. "Die Rheinbrücke hat Priorität 1A", sagte Bomba. Er sei erschüttert von den Schäden. "Ich bin Ingenieur — die Ermüdungserscheinungen der Brücke sind unübersehbar."

Der Bund wird für die Planungen für den Neubau der A1 mit der Rheinbrücke bei Leverkusen knapp eine Million Euro zur Verfügung stellen. Da das Land NRW bei dieser außergewöhnlich komplexen Planung der wichtigen Verkehrsader einen neuen Weg beschreiten will, stellt der Bund diese Mittel aus einem gesonderten Topf zur Verfügung. Diese Zusage gab Bomba nach dem Ortstermin. "Der Bund wird die Sanierungskosten übernehmen und auch den Neubau anschieben. Die Planungen für den Neubau dieses Abschnitts der A1 unterstützen wir im Rahmen einer verkehrswirtschaftlichen Untersuchung mit 950.000 Euro. Der Neubau soll bis 2020 fertig sein."

Groschek: "So dramatisch sich die Situation am Anfang dargestellt hatte — die Region kann inzwischen wieder aufatmen. Nach den Reparaturarbeiten können voraussichtlich ab März zunächst wieder Lastwagen über die Rheinbrücke fahren. Im kommenden Frühjahr beginnen die Ingenieure dann bereits mit der Detailplanung für den Neubau der Brücke."

Die Polizei erwischte am Montag zwischen 6 und 22 Uhr 48 Brückensünder, die nun 90 Bußgeld bezahlen müssen und einen Punkt in Flensburg bekommen. Der Eindruck der ersten Tage mit der neuen Verkehrsführung ist, dass weniger Lkw-Fahrer das Verbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ignorieren.

Bis März soll die marode Rheinbrücke so zusammengeflickt werden, dass sie den täglichen Anforderungen gewachsen ist. Autofahrer müssen sich deshalb ab kommender Woche auf eine veränderte Verkehrsführung einstellen. Zunächst wird die östliche Brückenseite in Fahrtrichtung Koblenz repariert. Auf dieser Seite steht deshalb nur noch ein Fahrstreifen zur Verfügung, die zweite Fahrbahn ist durch eine rund ein Kilometer Metallwand abgetrennt. Denn vor der Brücke wird der Verkehr auf die westliche Brückenseite geführt, so dass während der Reparaturarbeiten zumindest zwei der drei Fahrspuren in jede Richtung offen bleiben. Im Januar wird dann die westliche Seite repariert, die Verkehrsführung entsprechend verändert.

Der Brückenneubau soll nach jetzigem Planungsstand an gleicher Stelle entstehen. Allerdings müsse der Neubau erst fertiggestellt sein, ehe die Rheinbrücke abgerissen werden könne, machte Uwe Drewes, Baustellenleiter von Straßen.NRW deutlich. Sechs Fahrspuren sind für den Neubau vorgesehen, auch eine komplette Trennung der Fahrtrichtungen ist denkbar.

(boett/irz/top/rm/sap)
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