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Belastung geht leicht zurück Das sind die Stickstoffdioxid-Werte in Ihrer Stadt

Düsseldorf · Zwar geht die Stickstoffdioxidbelastung laut Umweltbundesamt leicht zurück, trotzdem wurde der Grenzwert in etlichen Städten überschritten. Eine Übersicht der Werte in NRW finden Sie hier.

Diesel-Fahrverbot 2019 - welche Städte in NRW sind betroffen?
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Welche NRW-Städte sind vom Diesel-Fahrverbot betroffen?

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Foto: dpa

Überschreitungen traten hochgerechnet an rund 39 Prozent der verkehrsnahen Messstationen auf. Im Vergleich dazu: 2017 waren es 45 Prozent. Im Mittel ist die Belastung mit Stickstoffdioxid laut Umwelt Bundesamt (UBA) deutschlandweit mit etwa zwei Mikrogramm Minderung gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Das zeigt die vorläufige Auswertung der Messdaten der Länder.

Der Rückgang der NO2-Konzentrationen an verkehrsnahen Messstationen um etwa zwei Mikrogramm lässt sich laut UBA auf mehrere Faktoren zurückführen: lokale Maßnahmen wie Tempolimits oder Verkehrsbeschränkungen, regionale bzw. nationale Maßnahmen wie die Erneuerung der Fahrzeugflotte durch Umtauschprämien oder Softwareupdates sowie meteorologische Einflüsse, die die Ausbreitung von Luftschadstoffen begünstigen oder verschlechtern können. Anhand der Messdaten allein könne man jedoch keine Aussagen darüber treffen, welchen Beitrag einzelne Maßnahmen zur Minderung haben, da alle genannten Faktoren gemeinsam die Messergebnisse beeinflussen können. Dies sei nur über detaillierte Berechnungen möglich. Solche Berechnungen liegen laut UBA für einzelne Messstationen jedoch nicht vor.

Auch in NRW ist die Belastung an vielen stark befahrenen Straßen im vergangenen Jahr gesunken. Daten des Umweltbundesamts nach, war der Jahresmittelwert an 35 Messstellen rückläufig. Die Belastung sank dabei um bis zu sechs Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Kubikmeter Luft. An 13 Messstellen ergab die Untersuchung allerdings auch einen Anstieg der NO2-Belastung um ein bis zwei Mikrogramm.

Verbessert haben sie demnach etwa die Werte am Clevischen Ring in Köln und an der Corneliusstraße in Düsseldorf, die 2017 zu den Spitzenreitern in Sachen Schadstoffbelastung gehörten. Mit 59 beziehungsweise 53 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag die NO2-Belastung aber immer noch deutlich über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. An der Brackeler Straße in Dortmund (51 Mikrogramm) und am Graf-von-Galen-Ring in Hagen (50 Mikrogramm) nahm die im Vorjahr schon hohe NO2-Belastung 2018 sogar noch leicht zu.

In den vergangenen Tagen war eine Diskussion über die Gesundheitsgefahr durch Stickstoffdioxid entbrannt. Mehr als 100 deutsche Lungenfachärzte haben übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Positionspapier unterzeichnet. Darin zweifeln sie die Gesundheitsgefahr durch Stickstoffdioxid an und fordern eine Überprüfung der Grenzwerte. Das Helmholtz-Institut hingegen sieht erhebliche Gesundheitsgefahren durch NO2 auch schon in niedrigen Konzentrationen - wie etwa dem Grenzwert für NO2 von 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel, der derzeit gültig ist.

(skr, cbo)
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