Prozess in Bielefeld Physiotherapeut soll Kinder in Praxis missbraucht haben

Bielefeld · Weil er in seiner Praxis immer wieder Kinder sexuell schwer missbraucht haben soll, steht ein Physiotherapeut aus Bad Oeynhausen seit diesem Donnerstag vor dem Gericht Bielefeld.

Der Angeklagte wird von einem Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt.

Der Angeklagte wird von einem Justizbeamten in den Gerichtssaal geführt.

Foto: dpa/David Inderlied

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, seine berufliche Tätigkeit ausgenutzt zu haben, um an jungen Mädchen sexuelle Handlungen vorzunehmen. So soll er unter anderem mit dem Finger in sie eingedrungen sein. Außerdem soll er Fotos von nackten Patientinnen und ihres Genitalbereichs gemacht haben.

Bei Hausdurchsuchungen hatte die Polizei tausende Bilder und Videos sichergestellt, die entweder nackte Kinder zeigen oder solche, denen schwere sexuelle Gewalt zugefügt wird. In der Anklage legt die Staatsanwaltschaft dem Beschuldigten insgesamt 44 Taten seit 2010 zur Last - darunter auch einzelne Fälle von Körperverletzung und Nötigung. Die acht Opfer waren laut Anklage im Tatzeitraum zwischen sechs und zwölf Jahren alt. Wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch angeklagt ist seine Ehefrau. Sie soll bei einigen Taten anwesend gewesen sein oder den Kindern gesagt haben, die Handlungen gehörten zur Therapie.

Für den übernächsten Verhandlungstag am 7. Oktober kündigten beide Verteidiger eine Aussage ihrer Mandanten an. Der angeklagte Heilpraktiker werde sich jedoch nicht geständig zeigen, sagte seine Verteidigerin. Die schriftliche erste Aussage solle eher erläutert und erklärend zu seiner „speziellen manuellen Therapie“ sein. Dazu will das Gericht auch einen Physiotherapeuten als Sachverständigen laden.

(seda/dpa)
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