Emmerich Asyl: Städte erwarten Zustrom

Emmerich · Die Zahl der Asylsuchenden aus Serbien und Mazedonien ist bundesweit stark angestiegen. Auch Emmerich, Rees und Isselburg richten sich darauf ein, dass es in Kürze eine Zuweisung neuer Flüchtlinge gibt.

 Noch ist Platz in der Emmericher Asylbewerber-Unterkunft an der Tackenweide..

Noch ist Platz in der Emmericher Asylbewerber-Unterkunft an der Tackenweide..

Foto: van Offern

Gestern bekamen auch die Verwaltungen in der Region Post von der Bezirksregierung Arnsberg. Die Behörde dort ist zuständig für die Zuteilung der Asylbewerber und hat die Kommunen darauf hingewiesen, dass in nächster Zeit mit einem erheblichen Zuzug zu rechnen sei. "Zuweisungen können auch kurzfristig erfolgen", heißt es. Vor allem aus Serbien und Mazedonien wird mit vielen Flüchtlingen gerechnet.

Darauf richten sich die Verantwortlichen in Emmerich, Rees und Isselburg ein. "Noch ist uns aktuell aus dieser Region niemand zugewiesen worden, aber wir gehen fest davon aus, dass wir zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen müssen", sagt Emmerichs Sozialamtsleiter Hans Sterbenk. 40 Asylbewerber werden momentan über die Kommune betreut, die erst vor kurzem die Leistungen für Flüchtlinge wieder auf Bargeld umgestellt hat. Zuvor gab es Lebensmittepakete.

Platzmäßig könnte Emmerich weitere Asylbewerber aufnehmen, ebenso wie die Nachbarstädte Rees und Isselburg. Ein größerer Zuzug würde aber großen organisatorischen Aufwand und "viel Fingerspitzengefühl" bedeuten, wie Isselburgs Sozialamtsleiter Frank Schaffeld erläutert. Dort leben rund 30 Flüchtlinge, Platz in der Unterkunft am Klärwerk wäre zwar für 110 — trotzdem gäbe es bei größerem Zuzug Probleme. "Einige Räume stehen nicht zur Verfügung, weil sie sanierungsbedürftig sind. Zudem sind alle Einzelpersonen in eigenen Zimmern untergebracht. Kommen zusätzliche Flüchtlinge, werden viele Räume doppelt belegt." Und das kann Schwierigkeiten geben, wenn verschiedene Nationalitäten oder Glaubensgemeinschaften auf engem Raum zusammen leben.

Ähnlich sieht es in Rees aus. Aktuell leben am Melatenweg 61 Asylbewerber, sechs Flüchtlinge sind in den letzten zwei Monaten dazugekommen, hauptsächlich aus Georgien. "Noch hat jeder ein Einzelzimmer, das wird sich bei stärkerem Zuzug ändern", so Stadtsprecher Frank Postulart. Auch er geht davon aus, dass Rees zusätzliche Flüchtlinge aus Mazedonien und Serbien bekommen wird.

(RP)
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