Großeinsatz in Aachen Polizei findet Sprengstoff für Geldautomaten in Wohnung

Aachen · Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Aachen findet die Polizei zufällig Sprengstoff in einem Karton. Ein Mann und eine Frau werden festgenommen. Wer sind die beiden und wie kam die Substanz in die Wohnung?

 Ein Bagger gräbt ein Loch in einem Park in Aachen: Dort wurden bei einer kontrollierten Sprengung die Chemikalien zur Explosion gebracht.

Ein Bagger gräbt ein Loch in einem Park in Aachen: Dort wurden bei einer kontrollierten Sprengung die Chemikalien zur Explosion gebracht.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Eigentlich war die Polizei wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution angerückt: Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Aachen sind Einsatzkräfte zufällig auf hochexplosiven Sprengstoff gestoßen. Ein Mann und eine Frau in der Wohnung seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Bei der Substanz, die in einem Karton entdeckt worden sei, handele es sich um TATP. Der Stoff werde gern von Geldautomatensprengern genutzt, erklärte der Sprecher. „Nun wird in alle Richtungen ermittelt.“ Die Festgenommenen sollen Mieterin und Mieter der Wohnung sein. Weitere Angaben zur Identität der beiden machte die Polizei zunächst nicht.

Der Sprengstoff sowie Bargeld waren bei einer Durchsuchung am Freitagmittag entdeckt worden. Bei der Aktion der Kriminalpolizei sei es eigentlich um ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Zwangsprostitution gegangen, sagte der Sprecher.

Nach dem zufälligen Sprengstofffund bei der Wohnungsdurchsuchung sind ein Mann und eine Frau festgenommen worden.

Nach dem zufälligen Sprengstofffund bei der Wohnungsdurchsuchung sind ein Mann und eine Frau festgenommen worden.

Foto: dpa/Ralf Roeger

Nach dem Fund sei zunächst unklar gewesen, ob es sich um Drogen oder Sprengstoff handelt. Hinzugezogene Spezialisten des Landeskriminalamts identifizierten die Substanz schließlich als TATP. „Der Stoff ist hochexplosiv und hat eine ungeheure Wucht“, sagte der Sprecher. Daher sei entschieden worden, die Substanz vor Ort in einer provisorischen Grube kontrolliert mit Hilfe eines Roboters zu sprengen.

Einsatzkräfte sperrten den Bereich ab. Mehr als 30 Menschen seien für die Sprengung am Freitagabend aus dem betroffenen Haus und Nachbargebäuden evakuiert und mit Bussen ins Aachener Tivoli-Stadion gebracht worden. Durch die Wucht der Detonation seien Fensterscheiben an einem Haus zersplittert und Steine in einen Hausflur geflogen. Alle Bewohner hätten später in ihre Wohnungen zurückkehren können, erklärte der Polizeisprecher.

Wie die Festgenommenen möglicherweise an den Sprengstoff gelangt sind, sollte ermittelt werden. Es gebe zudem keine Hinweise, die auf Terror hindeuteten, sagte der Sprecher.

(top/dpa)
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