Krebsmedikamente NRW kündigt weitere Kontrollen bei Apotheken an

Düsseldorf · Bei unangemeldeten Kontrollen in Apotheken, die Krebsmedikamente herstellen, gab es eine Beanstandung.

 In der Apotheke der Uniklinik Düsseldorf werden Krebsmedikamente hergestellt.

In der Apotheke der Uniklinik Düsseldorf werden Krebsmedikamente hergestellt.

Foto: Bußkamp, Thomas (tbu)

NRW-Gesundheitsminster Karl-Josef Laumann (CDU) will die Arbeit von Apothekern, die patientenindividuelle Krebsmedikamente herstellen, schärfer überwachen. Laut Ministerium müssen die Apotheker sich auch künftig auf „unangekündigte Inspektionen und unangekündigte Probenuntersuchungen“ einstellen.

Die Richter am Landgericht Essen haben kürzlich einen Apotheker aus NRW wegen Betruges und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz verurteilt. Sie waren überzeugt, dass der Apotheker jahrelang lebenswichtige Krebsmedizin seiner Patienten gestreckt hatte, um einen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Die Prozessparteien wollen gegen das Urteil vorgehen.

Bereits nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Apothekerskandals hatte Laumann ab August 2017 alle 116 Apotheken in NRW, die so genannten Zytostatika-Zubereitungen herstellen, durch unangemeldete Inspektionen und Probenentnahmen kontrollieren lassen. 122 der 123 entnommenen Proben waren analytisch nicht zu beanstanden. Die beanstandete Probe wies jedoch einen Wirkstoff-Mindergehalt knapp außerhalb des vorgesehenen Grenzwertes auf. Weitere Proben aus derselben Apotheke waren danach nicht mehr zu beanstanden. Laut Gesundheitsministerium gab es keine Patientengefährdung. Relativ häufig stellten die Prüfer in den Apotheken aber Dokumentationsmängel fest.

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