Schwedische Studie Wer einsam ist, schläft schlecht

Stockholm (RPO). Wer wenig Freunde hat, kann häufig schlecht schlafen. Das hat eine Studie einer schwedischen Wissenschaftlerin ergeben. Sie wertete die Daten von fast 10.000 Freiwilligen aus und kam zu dem Ergebnis, dass wenig soziale Kontakte das Risiko für ernsthafte Schlafstörungen erhöht.

 Einsamkeit kann Schlafstörungen fördern.

Einsamkeit kann Schlafstörungen fördern.

Foto: ddp, ddp

Betroffen sind Männer und Frauen. Wie stark die Beeinträchtigung in verschiedenen Situationen ist, ist jedoch für beide Geschlechter unterschiedlich. Über die Studie berichtet der Schwedische Wissenschaftsrat in Stockholm.

Insgesamt berichteten mehr Frauen als Männer mit Schlafstörungen davon, nur wenige Freunde zu haben. Auch waren die negativen Folgen der Schlafprobleme bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern, entdeckte die Wissenschaftlerin Maria Nordin. Bei Männern sind hingegen Situationen besonders problematisch, in denen sie bei der Arbeit unter hohem Druck stehen und gleichzeitig wenig emotionale Unterstützung erfahren. Das verdreifache das Risiko für Schlafstörungen wie Probleme beim Einschlafen, häufiges Aufwachen oder die Unfähigkeit, durchzuschlafen, sagen die Wissenschaftlerin.

Entscheidend für guten Schlaf sei auch die Strategie, wie der Betroffene mit Stresssituationen umgehe, erklärt Nordin. Ihre Schlussfolgerung: Soziale Kontakte und emotionale Unterstützung stehen in einem direkten Zusammenhang mit Schlafproblemen. Ob Kontaktarmut dabei allerdings selbst ein Stressfaktor ist, der Schlafprobleme verursacht, oder ob sie den Betroffenen nur anfälliger für schlafraubenden Stress macht, kann Nording noch nicht sagen.

Da Schlafprobleme jedoch als Risikofaktoren für gesundheitliche Problemen wie Depressionen, Angststörungen und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gelten, sollte der Zusammenhang ihrer Ansicht nach auf jeden Fall genauer untersucht werden.

(afp)
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