"Indigene" Völker Ureinwohner wegen Diabetes vom Aussterben bedroht

Sydney (RPO). Ganze Volksgruppen von Ureinwohnern in Nord- und Südamerika, Asien, Australien und im Pazifik sind wegen Diabetes vom Aussterben bedroht. Die Ureinwohner seien durch die westliche Ernährung besonders Anfällig für Diabetes infolge von Fettleibigkeit. Laut Experten leidet in einigen so genannten "indigenen" Völkern bereits jeder zweite Erwachsene unter Diabetes.

 Ureinwohner in Südamerika.

Ureinwohner in Südamerika.

Foto: AFP, AFP

"Wir haben es mit der größten Epidemie in der Geschichte der Welt zu tun", sagte der Direktor des Internationalen Diabetes-Instituts, Paul Zimmet, bei einem Treffen der Internationalen Diabetes-Vereinigung im australischen Melbourne. Es müsse dringend gehandelt werden. Ansonsten bestehe das Risiko, dass in diesem Jahrhundert die Zahl der Ureinwohner zurückgehe oder ganze Volksgruppen aussterben.

Ureinwohner in Nord- und Südamerika, Asien, Australien und im Pazifik seien durch die rasche Anpassung an die westliche Ernährung besonders anfällig für die Typ-2-Diabetes, die vor allem durch Fettleibigkeit entstehe. Damit gehe ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Leberkrankheiten einher.

"Der rasche Wandel innerhalb von ein oder zwei Generationen in vielen Volksgruppen hin zu westlichen Ernährungsgewohnheiten und Sesshaftigkeit haben dazu geführt, dass Diabetes die Infektionskrankheiten als Hauptbedrohung für das Überleben abgelöst hat", sagte der kanadische Diabetes-Experte Stewart Harris. Als Beispiele nannte der Wissenschaftler unter anderem die Bewohner der Pazifikinsel Nauru und die Indianerstämme der Sioux und Pima in den USA.

Auf der Konferenz in Melbourne sollen Maßnahmen zum Kampf gegen Diabetes beschlossen werden, die der UNO vorgelegt werden sollen.

(afp2)
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