Gefährliche Erreger Forscher entwickeln Schnelltest für EHEC

Münster (RPO). Wissenschaftler des Universitätsklinikums Münster haben einen Schnelltest zum Nachweis des EHEC-Erregers entwickelt. Bei dem Test könnten spezifische Gene des Ausbruchsstammes vervielfältigt und somit nachgewiesen werden, teilte das Universitätsklinikum mit.

Wie schütze ich mich vor EHEC-Erregern?
Infos

Wie schütze ich mich vor EHEC-Erregern?

Infos
Foto: dapd

Mithilfe dieses molekularbiologischen Verfahrens sei es möglich, schon kleinste Mengen von EHEC-Erregern innerhalb weniger Stunden auf die speziellen Eigenschaften des Ausbruchsstammes zu untersuchen. Der Test könne in jedem molekularbiologischen Labor durchgeführt werden. Einzelheiten sollten am (heutigen) Dienstag bei einer Pressekonferenz um 14 Uhr mitgeteilt werden.

Test allenfalls bei künftigen Ausbrüchen hilfreich

Der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Jörg Debertin, hält den neu entwickelten Schnelltest in der aktuellen Situation indes für wenig hilfreich. Im Augenblick sei es so, dass Patienten, die mit den klassischen Symptomen wie Bauchkrämpfen und blutigem Durchfall ins Krankenhaus kämen, ohnehin ausnahmslos mit EHEC infiziert seien. Bei eventuellen künftigen Ausbrüchen könne der neue Test aber eine Hilfe sein.

Laut Debertin nimmt die Zahl der neu mit EHEC infizierten Patienten in Hamburg weiter ab. Nicht rückläufig sei hingegen die Zahl der HUS-Patienten, die unverändert bei 82 liege.

Im Zusammenhang mit dem Erreger, der in seiner schweren Form als HUS Blutarmut und Nierenversagen auslösen kann, sind in Deutschland bislang mindestens 14 Menschen gestorben.

Kein Grund zu Entwarnung

Die Gefahr durch den gefährlichen Darmkeim EHEC ist aus Sicht des Robert-Koch-Instituts noch lange nicht gebannt. Der EHEC-Ausbruch sei nicht überstanden, sagte Instituts-Präsident Burger nach einem Spitzentreffen mit Verbraucherschutzministerin Aigner, Gesundheitsminister Bahr, Vertretern der Länder und verschiedener Behörden in Berlin.

Am Wochenende seien wieder zahlreiche neue Krankheitsfälle der schweren Form - des Hämolytisch-Urämischen Syndroms - hinzugekomen. Mittlerweile seien es bundesweit 352. Auch die Suche nach der Quelle der Infektionen geht weiter.

Im Zusammenhang mit dem Erreger sind in Deutschland bislang mindestens 14 Menschen gestorben.

(DAPD/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort