Bodybuilding und Muskelaufbau — früher war es vor allem der Traum vom "Waschbrettbauch" und der Superfigur, der die Menschen in Fitness-Studios trieb. Heute geht es nicht mehr um Muskelprotzen — vielmehr soll ein gezieltes Krafttraining Kondition und körperliches Wohlbefinden verbessern und nebenbei noch ein paar Pfunde purzeln lassen. Jeder profitiert vom Krafttraining, es wirkt sich durchweg positiv auf die Gesundheit aus.

Nicht zuletzt ist die Arbeit am Muskelkorsett ein effektiver Fettverbrenner, denn sie erhöht die Muskelmasse — und Muskeln verbrauchen rund um die Uhr Energie. Und: "Wissenschaftlich ist es erwiesen, dass ein Mensch, der 75 Jahre alt und trainiert ist, leistungsfähiger als ein untrainierter 30-Jähriger ist", sagt zum Beispiel der Neusser Andreas Bredenkamp, ehemaliger Deutscher Meister im Bodybuilding. Das zeigt sich dann zum Beispiel in puncto Herz-Kreislauf, Knochenbau, Gelenken und Blutzuckerwerten.

Außerdem kommt das Krafttraining älteren Menschen bei Stürzen zugute, wie eine Freiburger Studie zeigt: Sie können sich dann besser abfangen. Internationale Forscher haben zudem herausgefunden, dass Krafttraining das Risiko senken kann, an Diabetes zu erkranken. Und Jugendliche, die bereits vor der Pubertät ihre Muskeln trainieren, werden dafür mit besseren "Haltungsnoten" belohnt, so belegen sportwissenschaftliche Studien der Uni Bayreuth.

Basis Für jeden Anfänger aber empfiehlt sich zunächst ein Basis-Training. Erfolgreiches Krafttraining besteht aus Belastung und anschließender Ruhephase. Denn während des Trainings werden zwar Reize gegeben, der Muskel kann sich aber nur in einer Phase weiter entwickeln, in der er nicht gefordert wird. Je stärker die Muskeln beansprucht wurden, desto länger brauchen sie zum Ausruhen. Grundsätzlich gilt, vor Beginn eines Trainings an Geräten einen Fitness-Check zu machen und sein Programm individuell auf den körperlichen Zustand abzustimmen — dabei helfen immer häufiger Personal Trainer. Der Eingangscheck ist in guten Fitness-Studios Standard.

Trainer "Bei der Auswahl eines Fitness-Studios sind gut ausgebildete Trainer, eine hochwertige Geräteauswahl, ein individueller Fitness-Check sowie ein vielfältiges Kursangebot wichtige Anhaltspunkte", betonen Gesundheitsexperten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK). Die Trainer sollten zum Beispiel diplomierte Sportlehrer, staatlich geprüfte Gymnastiklehrer, Krankengymnasten oder Physiotherapeuten sein. Sie müssen unter anderem die Übungen demonstrieren, falsche Ausführungen korrigieren und Trainingspläne erstellen können. Beim Fitness-Check zum Auftakt ist ein Eingangstest obligatorisch, der durch Fragen zum Gesundheitszustand und zu sportliche Erfahrungen ergänzt wird.

Studios Bei der Ausstattung ist darauf zu achten, dass für jede Muskelgruppe verschiedene Geräte (TÜV- oder GS-geprüft) zur Verfügung stehen. Eine große Auswahl an Laufbändern, Steppern und Fahrradergometern darf nicht fehlen. Für Kursangebote wie Aerobic und Entspannungsgymnastik verfügen gute Studios über einen separaten Raum. Die Kurse sollten in kleinen Gruppen unter fachkundiger Anleitung stattfinden. Darüber hinaus ist es ratsam, sich vor Vertragsabschluss über Rücktrittsrecht, Pausenmonate oder Vertragsauflösung vor Ende der vereinbarten Laufzeit zu informieren.

Schwerkraft Eine Alternative für alle, die wenig Zeit haben oder zu Hause zusätzlich trainieren möchten, ist ein Training mit der Schwerkraft des eigenen Körpers. Es wird auch in der Physiotherapie und im Leistungssportbereich angewendet. Schon durch simple Übungen wie Sit-ups, Liegestütze, Klimmzüge oder Kniebeugen wird die Tiefenmuskulatur aktiviert. Außerdem werden Koordination, Balance und Beweglichkeit verbessert und das Herz-Kreislauf-System stimuliert. Wichtig: vor dem Training aufwärmen, anschließend dehnen.