H5N8 nur aus Asien bekannt Gefährliches Geflügelpest-Virus in Deutschland aufgetaucht

Schwerin · Ein bisher nur aus Asien bekannter Geflügelpest-Typ ist jetzt auch in Deutschland aufgetreten. Der betroffene Mastputenbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern wurde gesperrt. Das Landwirtschaftsministerium in Schwerin hat die Ermittlungen aufgenommen.

H5N8: Gefährliches Geflügelpest-Virus in Deutschland aufgetaucht
Foto: dpa, pse fdt lre

Bei den Puten sei ein hochpathogenes - also besonders gefährliches - Influenzavirus vom Subtyp H5N8 festgestellt worden, erklärte Sprecher Constantin Marquardt. "Dieser bisher nur aus dem asiatischen Raum, vor allem Südkorea, bekannte Subtyp wurde damit erstmalig im Hausgeflügelbestand in Europa nachgewiesen." Auch in der Wildvogelpopulation sei der Subtyp bisher nicht festgestellt worden.

Behörden nennen keine Details zum Betrieb

Wie am Morgen bekannt wurde, werden rund 31.000 betroffene Tiere getötet. "Das ist das erste Glutnest von diesem Virus und das muss schnell ausgetreten werden", sagte Kreisamtstierarzt Holger Vogel am Donnerstag in Anklam der Nachrichtenagentur dpa.

Geflügel darf im Umkreis von 50 Kilometern nicht mehr draußen gehalten werden - und auch nicht in Risikogebieten in Mecklenburg-Vorpommern wie der Ostseeküste sowie an Binnenseen.

Die Tiere waren untersucht worden, weil es in dem Betrieb "sehr plötzlich ein schweres Erkrankungsgeschehen verbunden mit hohen Tierverlusten" gegeben habe, erklärte Marquardt. Das Nationale Referenzzentrum für aviäre Influenza beim Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte den Befund.

"Der Ausbruch trifft mich mit großer Sorge", erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Er rief dazu auf, unklare Krankheits- oder Todesfälle bei Geflügel schnellstmöglich auf Geflügelpest zu überprüfen. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei eine Übertragung auf den Menschen bisher nicht festgestellt worden, hieß es.

(dpa)
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