Extreme Zahlen Die ganze Wahrheit über tierische Produkte

Düsseldorf · 45 Millionen Küken landen jährlich als Abfallprodukt im Häcksler. 16 Kilo Getreide braucht ein Kilo Fleisch, und ohne Kalbsmagen kein Käse - Lesen Sie hier neun extreme Fakten über tierische Produkte - und warum sich der Verzicht lohnt.

Frutarier, Rohköstler und Co.
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Foto: dpa, Mascha Brichta

1094 Tiere Aktuelle Studien des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) haben ergeben, dass fleischessende Menschen in ihrem Leben durchschnittlich 1094 Tiere verspeisen. Das entspricht etwa 60 Kilogramm Fleisch im Jahr — doppelt so viel wie vor 100 Jahren. Weil der Bedarf so groß ist, werden viele Tiere mittlerweile in Massentierhaltung gezüchtet und im Akkord geschlachtet, oft unter qualvollen Bedingungen.

16 Kilo Getreide Tierzucht kommt einer Verschwendung von Rohstoffen gleich. Um ein Kilogramm Fleisch zu produzieren, werden etwa 16 Kilogramm Getreide benötigt — das entspricht 70 Prozent des Getreideanbaus weltweit. Laut dem WorldWatch Institute ist Fleischverzehr besonders ineffizient — würden alle Menschen vegan leben, gäbe es genug Lebensmittel, um die gesamte Weltbevölkerung zu ernähren.

15.000 Liter Wasser täglich Während 783 Millionen Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, wird in der Viehzucht Wasser geradezu verschwendet. 70 Prozent der weltweiten Trinkwasservorräte werden in der Landwirtschaft verbraucht. Um einen Fleischesser zu ernähren, werden 15.000 Liter täglich benötigt. Ein Veganer verbraucht nur etwa 1100 Liter am Tag.

Hohes Krebsrisiko Von vielen Medizinern wird der Verzehr von Milchprodukten, Eiern und Fleisch mittlerweile mit zahlreichen Gesundheitsproblemen der Moderne in Verbindung gebracht. Die sogenannte China Study von Professor T. Colin Campell von der Cornell University hat beispielsweise ergeben, dass regelmäßiger Fleischkonsum die Wahrscheinlichkeit steigen lässt, an Krebs zu erkranken. Der Konsum von tierischem Cholesterin ist außerdem eng mit der Verbreitung von Herz-Kreislauf-Krankheiten verknüpft.

Milch macht Osteoporose Veganer stehen meist unter dem Verdacht, unterernährt zu sein. Der Glaube, dass pflanzliche Produkte den Körper nicht mit den nötigen Nährstoffen versorgen können, ist jedoch falsch. Besonders rund ums Calcium ranken sich zahlreiche Mythen. Fakt ist, dass es deutlich bessere Calciumquellen als Milch gibt — beispielsweise Tofu, Sesam oder Brokkoli. Milchkonsum gilt laut jüngsten Forschungsergebnissen sogar als einer der Hauptauslöser für Osteoporose. Mediziner erklären diese Tatsache damit, dass der Organismus aufgrund des Milchkonsums übersäuert. Der Körper muss die Säure mit Kalzium aus den Knochen neutralisieren - das Resultat ist Osteoporose.

Käse aus Kalbsmagen Viele essen ihn mit ruhigem Gewissen: Käse. Dabei ist das Milchprodukt in vielen Fällen nicht vegetarisch. Denn für die Herstellung wird Lab verwendet, das aus dem Magen geschlachteter Kälber gewonnen wird. Zwar kann auch sogenanntes mikrobielles Lab — das nicht aus Kälbermägen gewonnen wird — verwendet werden, aber auf vielen Käseverpackungen wird nicht kenntlich gemacht, welche Methode zur Herstellung des Käses verwendet wurde.

80 Millionen Tonnen Fisch Die moderne Fischerei-Industrie kommt einer ökologischen Katastrophe für die Weltmeere gleich. Laut WWF werden im Jahr etwa 80 Millionen Tonnen Fisch und Meerestiere aus den Ozeanen gefischt. 40 Prozent des weltweiten Fangs werden zudem nicht einmal zu Lebensmitteln weiterverarbeitet, denn viele Tierarten landen als sogenannter Beifang ungewollt in den Netzen der Fischer.

45 Millionen Küken Da nur Hennen Eier legen, sind männliche Küken für die meisten Landwirte ohne jeden Wert. Die unerwünschten Nebenprodukte werden industriell aussortiert und vernichtet — meist indem die Tiere vergast oder zerhäkselt werden. Nach Angaben von Peta sterben so jährlich 45 Millionen Küken als Nebenprodukt der Eierindustrie.

Bio ohne "Bio" Für viele überzeuge Tierschützer sind Bio-Produkte keine Alternative. Jüngste Lebensmittelskandale haben zudem auch "Alles-Essern" gezeigt, dass nicht immer Bio drin ist, auch wenn es auf der Verpackung steht. Aufgrund der steigenden Nachfrage ziehen auch in der Bio-Tierhaltung die Methoden der industriellen Tierzüchtung ein — auch Bio-Hühner oder Bio-Schweine leben so oft unter beengten Bedingungen und müssen im Schlachthof qualvoll sterben.

(anch)
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