Lexikon: Diese Tierprodukte sind in Lebensmitteln versteckt

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Rund sieben Millionen Deutsche haben sich für eine fleischfreie Ernährung entschieden. Doch was viele nicht wissen: In Produkten wie Saft, Bier oder auch Schokolade sind ohne Kennzeichnung Tierbestandteile enthalten. Wir erklären welche Stoffe, Sie in welchen Lebensmitteln finden.

A wie Aromastoffe
Viele Aromastoffe, die nicht näher spezifiziert sind, wurden aus Rind oder Schwein hergestellt.
Vorkommen: Instant Gemüsebrühe kann tierische Aromastoffe enthalten. Das gleiche gilt für andere Fertigprodukte wie etwa Tütensuppe und Chips.
C wie Cochenille
Der rote Farbstoff Cochenille, auch Karmin oder E120 genannt, wird aus den Weibchen der Cochenille-Läusen gewonnen.
Vorkommen: Süßspeisen, Marmelade, Campari
E wie E-Nummern
Von den rund 320 Lebensmittelzusatzstoffen enthalten viele tierische Produkte. Sicher ist das bei folgenden:
E120 - Cochenille
E901 - Bienenwachs
E904 - Schellack
E913 - Lanolin/Wollwachs
Vorkommen: Lebensmittelzusatzstoffe sind in fast jedem Lebensmittel zu finden. Um welche es sich dabei handelt, findet man als Verbraucher auf dem Schild mit den Inhaltsstoffen.
G wie Gelatine
Gelatine wird aus Haut und Schwarten von Schweinen und Rindern hergestellt.
Vorkommen: Sie wird vor allem für Süßspeisen benutzt, darunter fallen Gummibärchen, Kuchen, Pudding, Quark und viele Frischkäsesorten.

L wie Lab
Viele Vegetarier glauben, dass Käse eine fleischfreie Alternative für Wurst wäre. Tatsächlich wird jedoch für die Herstellung vieler Käsesorten das Enzymgemisch Lab benutzt, das aus den Mägen junger Wiederkäuer, meistens Kälber, gewonnen wird. Da die pflanzlichen Alternativen den Geschmack des Käses verändern, wird des Öfteren mikrobieller Ersatz benutzt. Zu den mikrobiellen Alternativen gehören Schimmelpilze, die zur Gerinnung der Milch bei der Käseherstellung eingesetzt werden.
Vorkommen: Eine übersichtliche Liste mit Angaben darüber welche Hersteller tierisches Lab und welche mikrobielles Lab nutzen hat der Vegetarierbund (Vebu) hier zusammengestellt.
S wie Schellack
wird aus den harzartigen Ausscheidungen der weiblichen Gummilackschildläuse hergestellt.
Vorkommen: Schellack wird als Überzug für Obst, Schokolade, Kaugummi oder auch magensaftresistente Medikamente benutzt.
T wie Tierfett
Tierische Fette sind für den Geschmack in vielen Lebensmitteln beigemengt.
Vorkommen: Viele Brezeln enthalten etwa Schweineschmalz. Oftmals werden in Bäckereien zwar die Teige vegetarisch hergestellt, die Backmagarine die beispielsweise zum Einfetten der Bleche verwendet wird, besteht jedoch meist aus Schlachtfett.
V wie Vitamine
Viele Vitamine werden ebenfalls aus tierischen Produkten hergestellt:

Vitamin A (Retinol) kann aus Fischlebertran (z.B. Haifischlebertran), Eigelb oder Butter stammen.
Vitamin B-Komplex-Faktor (Panthenol) kann beispielsweise aus der Leber von Tieren extrahiert werden.
Vitamin D (Ergocalciferol) kann aus Fischlebertran, Milch, Eiern, Butter stammen
Vitamin D3 (Cholecalciferol) aus Fischlebertran oder Lanolin (Wollfett)
Vitamin H (Biotin) kann aus Milch und Krebspanzern stammen

Eine vollständige Liste mit tierischen Inhaltsstoffen in Kosmetika und ihren Alternativen finden Sie auf der Seite des Vebu.