Film-Kritik "50 erste Dates": Niveauloser Klamauk

Die exotische Traumkulisse Hawaiis macht dümmliche Gags auch nicht besser. Peter Segals Film "50 erste Dates" ist das neueste Beispiel einer eher peinlichen Komödie, die ab dem 22. April in die deutschen Kinos kommt.

In den Hauptrollen präsentiert der Segal-Film zwei in den USA sehr populären Stars: Drew Barrymore und Adam Sandler, Die beiden spielen ein Paar, das mit besonders ausgefallenen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Da sie das aber in Hawaii tun, ist gewährleistet, dass sie von ihren Problemen jederzeit in angenehmster Weise schön bunt und schön exotisch abgelenkt werden.

Leider muss aber auch erbärmliche Gags aus der untersten Kiste ertragen, wer sich die Geschichte von Henry und Lucy anschaut. Denn Henry, gespielt von Sandler, ist nicht nur ein notorischer Eroberer sexbesessener Touristinnen, sondern auch Tierarzt in der Hawaii-Attraktion Seaworld. Dort gibt es, will man dem Drehbuch glauben, bisexuelle Pfleger, showreife Pinguine und kotzende Walrösser. Die alle sorgen für den niveaulosen Klamauk, auf den die Filmemacher nicht verzichten zu können glaubten. An den amerikanischen Kinokassen geriet das dem Film übrigens nicht zum Schaden.

Drehbuchautor mit zwei Gesichtern

Vielleicht lag das auch daran, dass die wechselvolle Beziehung zwischen Lucy und Henry durchaus hübsche Momente hat. Barrymore spielt die junge Frau mit dem unheilbar defekten Gedächtnis mit der ihr eigenen Mischung aus goldblonder Naivität und erotischem Raffinement, die besonders beim jugendlichen US-Publikum bestens ankommt. Der immer etwas tumb wirkende Sandler hält da nicht ganz mit, aber er muss ja auch nicht gerade eine differenzierte Charakterstudie abliefern. Blake Clark als Lucys Vater Marlin und Dan Aykroyd als Doktor, der bei Lucy das seltene Goldfield-Syndrom diagnostiziert, geben wichtigen Nebenrollen Profil.

Letztlich ist aber alle Mühe vergebens, wenn immer wieder dümmlichste Szenen und zotige Sprüche dem Betrachter den Spaß daran verderben, wie zwei Verliebte ständig von vorne anfangen müssen, weil der weibliche Teil mal wieder alles vergessen hat. Drehbuchautor George Wing muss ein Mann mit zwei Gesichtern sein, sonst hätte er nicht ein so unverträgliches Gebräu zusammenmixen können. Wer sich den belanglosen Streifen gleichwohl anschauen möchte, dem sei geraten, immer dann die Augen zu verschließen und die Ohren zu verstopfen, wenn sich die Kamera Henrys Arbeitsstelle Seaworld nähert. Denn das kotzende Walross Jocko ist vielleicht keine Tierquälerei, bestimmt aber eine grober Anschlag auf den guten Geschmack.

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