Lungenkrebs Filmproduzent Steffen Kuchenreuther ist tot

München/Berlin · Der Organisator des Deutschen Filmballs, Steffen Kuchenreuther, ist tot. "Er ist heute Nachmittag um 15.40 Uhr gestorben, an Lungenkrebs in der Uniklinik in München", bestätigte sein Bruder Thomas Kuchenreuther am Sonntag.

 Der Präsident der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft, Steffen Kuchenreuther, ist tot.

Der Präsident der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft, Steffen Kuchenreuther, ist tot.

Foto: dpa, Frank Leonhardt

Eigentlich hatte Steffen Kuchenreuther am Samstag zum glamourösen Deutschen Filmball in München gehen wollen. Dort, im Nobelhotel Bayerischer Hof, vielleicht ein bisschen Tanzen oder sich mit Filmschaffenden oder Schauspielern über neue Projekte unterhalten. Stattdessen wurde der Filmproduzent und Kinobetreiber in eine Klinik in der bayerischen Landeshauptstadt eingeliefert, wie eine Familienangehörige auf dapd-Anfrage sagte. Dort starb er am Sonntag im Alter von 65 Jahren.

Kuchenreuther sei einer Lungenkrebserkrankung erlegen, sagte die Familienangehörige. Sie bestätigte damit zugleich die Meldung der Münchner "Abendzeitung" von seinem plötzlichen Tod.

Steffen Kuchenreuther war als langjähriger Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) Gastgeber des Deutschen Filmballs. Der aus Erlangen stammende Produzent stand seit 1997 bis 2012 an der Spitze der Organisation, die als Interessenvertreter der deutschen Film-, Fernseh- und Videowirtschaft jedes Jahr den Ball ausrichtet. Im vergangenen Jahr übernahm dann die Berliner Filmproduzentin und -verleiherin Manuela Stehr dieses Amt.

Größe in der bayerischen Filmbranche

Erst im November war Kuchenreuther für sein stetes Engagement an der Schnittstelle zwischen Produzenten, Verleihern und Filmtheatern in den vergangenen Jahrzehnten mit dem Herbert-Strate-Preis ausgezeichnet worden.

Der Träger des Bundesverdienstkreuzes war vor allem in der bayerischen Filmbranche eine Größe. In München betrieb er mehrere Kinoketten, darunter die MünchnerFreiheit-Kinos und die Leopold-Kinos. Er hatte sich 2012 auch dafür stark gemacht, dass der Deutsche Filmball weiterhin in München bleibt und nicht nach Berlin umzieht. Zur Begründung hatte Kuchenreuther gesagt: "Der alljährliche Andrang auf die begehrten Tickets belegt, dass der Deutsche Filmball und die Filmstadt München perfekt zusammen passen."

Darüber hinaus engagierte er sich in vielen Organisationen. So war er viele Jahre Vizepräsident des europäischen Kinoverbandes, Präsident des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater und Vorstandsmitglied des Wirtschaftsverbandes der Filmtheater Bayern.

(APD/jre/csi)
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