Teletest Mit Wolverine bei den Oscars
Weimar (RPO). Diesmal sollte man sich am Sonntag frei nehmen. Gute zehn Stunden lang verlieben sich Cowboys und feiern Filmstars. Außerdem wird klar, dass der wahre Horror in Afghanistan liegt. Auch wenn Nicole Kidman das möglicherweise anders sieht.
Afghanen flirten nicht | Dokumentation |
Donnerstag, 19. Februar, 23.20 — 0.35 Uhr, RBB
Inhalt Suzana Lipovac arbeitet in Afghanistan für eine Hilfsorganisation. Diese Dokumentation zeigt ihren Alltag in einer fast hoffnungslos erscheinenden Mission.
Warum anschauen? Ein Porträt einer Frau in einer Extremsituation, einer Gratwanderung zwischen den Vorgaben des Auswärtigen Amts und einer von Männern dominierten, reaktionären Gesellschaft.
Man lernt Humanitäre Hilfe ist Krisenmanagement. Und ohne diplomatisches Geschick zum Scheitern verurteilt.
Brokeback Mountain | Liebesfilm |
Sonntag, 22. Februar, 20.15 — 22.55 Uhr, Pro7
Inhalt Einen Sommer lang hüten Ennis und Jack Schafe. Dabei verlieben sich beide ineinander. Problem ist: Sie sind Cowboys.
Warum anschauen? Nachdem "Brokeback Mountain" 2005 überraschenderweise beim Oscar für den besten Film übergangen wurde, hat man hier die Gelegenheit, einen der packendsten, tragischsten und zärtlichsten Liebesfilme dieses Jahrzehnt zu sehen.
Man lernt nach dem Superheldenfilm, dem Kung-Fu-Film und dem Jugenddrama ein weiteres Genre kennen, das Regisseur Ang Lee revolutioniert hat: den Western.
Taxi zur Hölle | Dokumentarfilm |
Sonntag, 22. Februar, 23.55 — 1.40 Uhr, 3Sat
Inhalt Dilawar fährt Taxi in Afghanistan. Als Terrorist wird er verhaftet. Wenige Tage später ist er tot. Niemand will dafür die Verantwortung übernehmen.
Warum anschauen? Regisseur Alex Gibbney hat schon die großartige Dokumentation über Enron gedreht. Dieser Film verleiht dem Begriff "Willkür" einen neue, schreckliche Dimension.
Man lernt Auch wenn Jack Bauer und Supporter das anders sehen: Folter im Namen einer vermeintlichen Sicherheit bleibt immer Folter.
Oscar | Show |
Montag, 23. Februar, 1.30 — 6.00 Uhr, Pro7
Inhalt Das eher mäßige Filmjahr 2008 findet seinen Abschluss und Höhepunkt mit der Vergabe des wichtigsten aller Kinopreise. Durch den Abend führt Huhg "Wolverine" Jackman.
Warum anschauen? Bestimmt nicht wegen der Dankesreden. Oder Steven Gätjen am roten Teppich. Aber jeder, der nur einen Hauch Sympathie für Glamour und das System "Star" empfindet, gleicht seine Tipps bis in die Morgenstunden ab.
Man lernt Gerechtigkeit kennen. Der Langweiler Benjamin Button kriegt nur die unwichtigen Oscars, dafür wird endlich Kate Winslet ausgezeichnet und der unbezahlbare Danny Boyle auch.
The Others | Horrorfilm |
Mittwoch, 25. Februar, 20.15 — 22.15 Uhr, Kabel 1
Inhalt Grace lebt allein mit ihren Kindern auf einem einsamen Anwesen. Seltsames passiert, und plötzlich weiß sie nicht mehr Wirklichkeit von Einbildung zu unterscheiden.
Warum anschauen? Die Crux mit Horrorfilmen ist meistens die Auflösung. Was hier auf unvergleichliche Weise gelöst wird. Ein Meisterwerk des Genres.
Man lernt Der spanische Horrorfilme (vergleiche auch "Das Waisenhaus”) ist subtil und deshalb letztlich wirksamer als tausende Liter Kunstblut über abgetrennte Gliedmaßen zu kippen.
