Silvesterserenade in Krefeld Saxofone machen die Burg zur Film-Wunderkiste

Krefeld · Das Linos Saxophon Quartett begeisterte bei der Silvesterserenade mit einem „Erkennen Sie die Melodie“ aus Krimis und Liebesfilmen. Die Musiker sorgten für freudige Stimmung zum Jahreswechsel.

 Immer stimmungsvolle Kulisse für den Jahreswechsel: Burg Linn

Immer stimmungsvolle Kulisse für den Jahreswechsel: Burg Linn

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Eine Silvesterserenade am sonnigen, helllichten Nachmittag? Corona macht es möglich! So startete am Freitag das Jahresabschlusskonzert auf Burg Linn in einem frühlingshaften Rahmen, der auch nicht gerade auf den letzten Tag im Jahr hinwies. Weil die Plätze sehr beschränkt waren, gab es zwei Konzerte - eines bereits am Nachmittag. Der Stimmung tat es keinen Abbruch.

Für die vier Herren des Linos Saxophon Quartetts – Andreas und Martin Hilner, Roland Lichters und Sebastian Pottmeier – bedeutete ihr Auftritt im Rittersaal ein verschobenes Heimspiel. Bereits 2020 sollte dieses Konzert des Quartetts von ehemaligen Schülern von Laszlo Dömötör stattfinden. In seiner Moderation schilderte Pottmeier, dass man das Programm eigentlich im Laufe des vergangenen Jahres immer wieder an den neuen Auftritt anpassen wollte, sich dann aber doch entschied, das alte umzusetzen. Man hielt es schließlich doch für „freudig“ genug.

Die ausgewählten und für ein Saxophon Quartett arrangierten Werke ließen schon erahnen, dass hier gute Stimmung geschaffen werden sollte, die der Lebensfreude ein geeignetes Biotop bieten könnte.

Die Musiker begannen mit der Ouvertüre des Zigeunerbarons von Johann Strauß. Die Themen in der Ouvertüre dürften den meisten Anwesenden bekannt gewesen sein und man konnte sich über das abwechslungsreiche Arrangement freuen. Dabei zeigte sich das perfekte Zusammenspiel eines Ensembles, das seit 35 Jahren in dieser Besetzung spielt. Vom fein nuancierten Miteinander bis hin zu virtuosen Temperamentsausbrüchen – hier stimmte alles.

Ein großes Spektrum an Gefühlen entlockten die Musiker dem 1. Satz eines Streichquartetts von Maurice Ravel. Zum unterhaltsamen Ratespiel „Erkennen Sie die Melodie?“ geriet die „Cinema Fantasy“ von Ensemblemitglied Andreas Hilner. Zahlreiche Themen aus Filmen erkannte man wieder oder konnte zumindest zuordnen, ob die Originale zu einem Kriminal- oder Liebesfilm gehören. Mit sichtlicher Freude waren präsentierten die Musiker ein großes Spektrum an Stimmungen.

Mit dem Arrangement von Leonard Bernsteins Musical „Wonderful Town“ wurde das Publikum in die Szenen eines Schwarz-Weiß-Films der 50er Jahre versetzt und in die „Abenteuer“ zweier junger Mädchen vom Lande, die in New York ihr Glück suchen. Die Interpretation der Suite „Das Dschungelbuch“ von Richard und Robert Sherman sorgte für weitere heitere Momente im Rittersaal. Jubel und Applaus bewogen die vier Musiker zu der flotten Zugabe von „America“ aus Bernsteins „West Side Story“.

Anschließend schlug das Linos Saxophon Quartett den Bogen zurück nach Europa und zu einem hiesigen Neujahrsbrauch. Gerne unterstützte das Publikum die Musiker mit dem richtigen Klatschen beim unvermeidlichen Radetzky-Marsch. In bester Stimmung endete die Silvesterserenade – und draußen passte nun auch die abendliche Dunkelheit.

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