Deutscher Bundestag Internetauftritt wird übersichtlicher

Berlin (RPO). Das Wahljahr 2009: Die Volksvertreter haben gewählt. Seit heute hat der Bundestag einen neuen Internetauftritt. Zuletzt hatte das Parlament sein Erscheinungsbild im Netz vor fünf Jahren geändert.

Der neue Internetauftritt des Bundestages
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Der neue Internetauftritt des Bundestages

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Den Reigen der Novitäten eröffnet die horizontale Leiste im Seitenkopf — sie soll allgemeine Informationen bieten oder einfach helfen bei der Suche nach Dokumenten, Ansprechpartnern oder bei der Organisation eines Besuchs im Bundestag. "Aktuelles" findet sich in einer eigenen Rubrik.

Online-Petitionen

Auch neu ist die Möglichkeit, über die Homepage Online-Petitionen zu stellen. Außerdem führt die Seite einen Video-Player on demand ein, über den Beiträge des Parlamentsfernsehens abgerufen werden können. Außerdem hat der Sender nun selbst einen Platz auf der Homepage erhalten.

Den Relaunch der Seite hat die Comic-Figur des Parlamentsadlers überlebt. Sie beantwortet den Besuchern der Seite Fragen rund um das Parlament. Mit 20.000 bis 25.000 Anfragen im Monat ist der Adler recht beliebt. Er soll nach den Worten von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) einen "niedrigschwelligen Zugang" bieten. Die Antworten der Comic-Figur gelingen mal besser und mal weniger gut, denn letztlich erspäht der findige Vogel mit Adleraugen ein Stichwort in der Frage, zu dem er dann einen vorformulierten Text liefert.

Wer seine Frage schon auf der Homepage eingibt, erhält eine Gegenfrage, die nicht zum Thema passt. Wer den Adler dann nach dem Datenschutzbeauftragen fragt, bekommt ein paar Angaben zur Tätigkeit Peter Schaars. So weit, so gut.

Wer dagegen fragt, welche Ausländer in Deutschland wählen dürfen, wird mit einem Hinweis auf Wahltermine abgespeist. Die richtige Antwort wäre übrigens gewesen: EU-Ausländer dürfen auf kommunaler Ebene wählen. Vielleicht wegen dieser Anfälligkeiten wollte Maika Jachmann, Leiterin der Online-Dienste des Bundestages, den Adler bei der Pressekonferenz nicht vorführen — offiziell sprach sie allerdings von technischen Problemen bei der Präsentation mit dem Beamer.

Kosten im einstelligen Millionenbereich

Entstanden ist die schöne neue virtuelle Welt der Abgeordneten unter der Leitung von Jachmann. Zu den Kosten der Überarbeitung des Internetauftritts wollte sie nur verraten, dass sie "im einstelligen Millionenbereich" liegen. Das sei von den Haushaltsmitteln abgedeckt worden, erklärte Lammert. Der Bundestagspräsident betonte: "Wir wollen nicht irgendwelchen Schnickschnack anbieten." Allerdings müssten Inhalte im Netz heute in bestimmter Form präsentiert werden, sonst würden sie nicht genutzt.

(felt/csi)
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