Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Behörde wehrt Cyberangriff auf Regierungsnetzwerke ab

Bonn · Aktuell läuft offenbar ein groß angelegter Cyberangriff auf private Mailpostfächer von Spitzenpersonal aus Politik und Wirtschaft. Betroffen sind Mailaccounts der Anbieter Yahoo und Gmail. Die deutsche Cyberabwehr-Behörde reagiert.

 Hände am Laptop (Symbolbild).

Hände am Laptop (Symbolbild).

Foto: dpa

Es gebe eine Angriffskampagne auf Yahoo- und Gmail-Konten, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Freitag in Bonn mitteilte. In den Regierungsnetzen habe das BSI bereits einen Angriff der aktuellen Kampagne abgewehrt, erklärte Präsident Arne Schönbohm.

Die verwendete Angriffsinfrastruktur habe Ähnlichkeiten mit den Angriffen und Leaks gegen die Demokratische Partei in den USA und gegen die französische "En Marche!"-Bewegung. Nach Angaben des BSI verschicken die Angreifer gezielt täuschend echte Mails an ausgewähltes Spitzenpersonal, in denen es um scheinbare Auffälligkeiten bei der Nutzung des Mailpostfachs geht. Klicken die Nutzer auf einen Link in der Mail, werden sie aufgefordert, ihr Passwort anzugeben. Die Täter erhalten so Zugriff auf das Mailpostfach.

Bereits im vergangen Jahr habe das BSI ähnliche Angriffe auf Dienstleister wie gmx.de und web.de beobachtet. Diese seien aktuell zwar nicht betroffen - es zeige aber, dass auch diese Provider mögliche Angriffsziele seien.

Macrons Wahlkampfteam war nach Informationen der IT-Sicherheitsfirma Trend Micro Ziel der Hackergruppe "Pawn Storm", hinter der westliche IT-Sicherheitsfirmen eine Gruppe mit Nähe zu russischen Geheimdiensten vermuten, die auch hinter Hackerangriffen auf die US-Demokraten stecken soll. Russland hatte diese Vorwürfe zurückgewiesen.

(th/dpa)
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