"Encyclopedia of Life" Arche Noah entsteht im Internet

Washington (RPO). Eine Gruppe von Wissenschaftlern will innerhalb von zehn Jahren alle 1,8 Millionen Tier- und Pflanzenarten katalogisieren. Die "Encyclopedia of Life" soll zu jeder Spezies Beschreibungen, Fotos, Karten, Videos, Sound-Dateien und Beobachtungen von Naturfreunden festhalten.

Die schönsten Tiere der Welt
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Foto: AP

"Das wird ein interaktiver Zoo", sagte Projektleiter James Edwards. Sollte die Enzyklopädie ihr Ziel wirklich erreichen, hätte sie einen Umfang von 300 Millionen Web-Seiten. Wissenschaftliche Stiftungen haben eine Anlauffinanzierung von 12,5 Millionen Dollar bereitgestellt. "Dies könnte ein sehr großer Sprung in unserer wissenschaftlichen Arbeitsweise werden", sagte Cristian Samper von der Smithsonian Institution, einer von sieben Einrichtungen, die beim Start der Enzyklopädie dabei sind. "Wir haben es mit einem so großen Projekt zu tun, dass es noch nicht einmal das Smithsonian aus eigener Kraft stemmen könnte. Das ist eine globale Kraftanstrengung."

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt versuchen Wissenschaftler bislang vergeblich, lediglich eine Liste aller Arten der Erde aufzustellen. Das neue Projekt hofft auf die Unterstützung der Fachwelt wie der interessierten Öffentlichkeit und baut dabei auf das Wiki-Prinzip einer breiten Mitwirkung über das Internet. Anders als bei der Wikipedia werden aber alle Beiträge auf ihre wissenschaftliche Sorgfalt überprüft. Die Datenbank soll nicht nur auf Englisch, sondern auch in anderen Sprachen bereitgestellt werden.

Mit den 1,8 Millionen bekannten Arten wird die Arbeit aber noch nicht abgeschlossen sein. Wissenschaftler schätzen, dass es tatsächlich etwa acht Millionen Arten gibt. Und danach soll auch die fossile Welt der vergangenen Tier- und Pflanzenarten erfasst werden. "Wenn wir die Dinosaurier nicht einbeziehen, machen ja die sechsjährigen Jungen nicht mit", sagte Edwards.

(ap)
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