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Amerikas neue First Lady Die Frau des neuen Präsidenten will weiter unterrichten

Wilmington · Jill Biden ist Amerikas neue First Lady. Doch wer ist diese Frau an der Seite des bald mächtigsten Mannes der Welt. Was macht sie aus? Und was wird sie nach ihrem Einzug ins Weiße Haus tun? Ein Portrait.

Jill Biden bei einer Wahlkampfrede.

Jill Biden bei einer Wahlkampfrede.

Foto: AP/Andrew Harnik

An dieser Frau kommt niemand so schnell vorbei: Als im März zwei Veganismus-Aktivistinnen bei einer Wahlkampfveranstaltung auf Joe Biden zustürzten, stellte sich seine Frau beherzt und geistesgegenwärtig in den Weg. „Ich bin wahrscheinlich der einzige Präsidentschaftsbewerber, dessen Ehefrau gleichzeitig der Secret Service ist“, scherzte Joe Biden später.

Wenn der Demokrat im Januar als 46. Präsident der USA vereidigt ist, wird es sicherlich nicht weniger Sicherheitsleute geben für ihn – trotz seiner Frau. Denn die wird anders als im Wahlkampf nicht so oft an seiner Seite sein. Denn die 69-Jährige, die lange als Englisch-Dozentin an einem Community College gearbeitet hat und seit 2007 einen Doktortitel in Erziehungswissenschaften führt, will das Unterrichten auch als First Lady nicht aufgeben. Das hat sie auch nicht getan, als ihr Mann unter Barack Obama acht Jahre lang Vize-Präsident war.

Die Familie ist beiden wichtig, vielleicht weil sie erst im zweiten Anlauf eine wurden. Joe Biden verlor seine erste Frau und seine kleine Tochter bei einem Auto-Unfall. Er blieb zurück mit seinen zwei Söhnen Beau und Hunter und fünf Jahre allein, bis er bei einem Blind Date Jill kennenlernte. Die damalige Studentin hatte mit 19 einen Football-Spieler geheiratet, die Beziehung hielt nicht lange. Gemeinsam bekamen die Bidens noch Tochter Ashley.

Jill stellte ihre Arbeit zurück, um sich um die Kinder zu kümmern, aber blieb immer beruflich aktiv und bildete sich fort. Sie hat zwei Master-Abschlüsse, die sie neben ihrem Beruf und der Familie erworben hat, ihren Doktor hat sie mit 55 Jahren gemacht. Sie sind als Paar verbunden, aber Jill Biden hat sich ihre berufliche Unabhängigkeit bewahrt. Auch weil die beiden durch tiefe Täler gegangen sind, nimmt man dieser Frau auch ab, wenn sie über ihren Mann sagt, er könne die zerrissene Nation wieder einen. „Wie bringt man eine gebrochene Familie wieder zusammen? Genauso, wie man eine Nation zusammenbringt: Mit Liebe und Verständnis und kleinen Gesten der Güte, mit Mut, mit unerschütterlichem Glauben“, sagte sie im Wahlkampf.

Viele Beobachter erwarten daher wieder eine ganz andere First Lady. Jill Biden wird die Partnerin sein, mit der der US-Präsident auf Augenhöhe kommuniziert. „Ich bin Joe Biden, und ich bin Jills Ehemann“, so stellte er sich häufig bei Auftritten und auch bei seiner Siegesrede vor.

Jill Biden, die während der Amtszeit ihres Mannes als Vizepräsident gut mit Michelle Obama befreundet war und als eloquent und warmherzig beschrieben wird, setzt sicherlich eher inhaltliche als modische Akzente – das war Melania Trumps Domäne, bei der mehr über ihr Kleid oder ihre Handtasche geredet wurde als über ihre Ansichten.

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