Zwei Patienten verstorben Ermittlungen nach Legionellen-Infektionen an Kölner Uniklinik

Köln · Nach mehreren Legionellen-Infektionen mit zwei toten Patienten an der Uniklinik in Köln hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.

 Eine Krankenpflegerin schiebt ein Bett durch den Gang einer Station. (Symbolbild)

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Bett durch den Gang einer Station. (Symbolbild)

Foto: dpa/Marijan Murat

Das Verfahren richte sich gegen Unbekannt und werde wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung in zwei Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung in vier Fällen geführt, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ darüber berichtet.

Nach Angaben der Uniklinik war es bei sechs schwer vorerkrankten Patienten des Krankenhauses Anfang Juli zu Infektionen mit Legionellen gekommen. Zwei der Betroffenen seien gestorben. Die übrigen vier Patienten sind den Angaben zufolge stabil und befinden sich in stationärer Behandlung. Man habe direkt nach Bekanntwerden der Infektionen das Gesundheitsamt und die Staatsanwaltschaft informiert. Bisher gebe es keine Anhaltspunkte auf ein medizinisches Fehlverhalten. Das Mitgefühl der Klinik gelte den Angehörigen der Verstorbenen, erklärte ein Sprecher.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass das Verfahren aufgrund einer Mitteilung des Uniklinikums aufgenommen worden sei. Die entsprechenden Krankenunterlagen seien der Behörde bereits übergeben worden. Auch seien die Leichname obduziert worden, das Ergebnis stehe noch aus. Ein externer Sachverständiger soll zudem klären, woher die Legionellen stammten und ob gegen Hygienevorschriften verstoßen worden sein könnte. „Anhaltspunkte für ein ärztliches Fehlverhalten bestehen derzeit nicht“, so die Staatsanwaltschaft.

Legionellen sind Bakterien, die bei Menschen Krankheiten auslösen können - von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen. Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte Mitte Juni nach der wochenlangen Schließung von Hotels, Sportanlagen und Schwimmbädern vor einem möglichen Legionellen-Risiko gewarnt.

(hsr/dpa)
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