Unterschiedliche Zahlen bei der Kita-Versorgung Schlusslicht bei der U3-Betreuung

Nirgendwo in NRW gibt es weniger Betreuungsangebote für unter Dreijährige als in Duisburg, sagt die neueste Landesstatistik. Die Quote liegt bei 16,8 Prozent. Die Stadt verweist auf eigene Zahlen mit einer besseren Versorgung.

 Die Landesstatistik weist für Duisburg eine Betreuungsquote bei Ein- und Zweijährigen von 16,8 Prozent aus, die Stadt spricht von 41 Prozent.

Die Landesstatistik weist für Duisburg eine Betreuungsquote bei Ein- und Zweijährigen von 16,8 Prozent aus, die Stadt spricht von 41 Prozent.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Nach jetzt veröffentlichen Zahlen des statistischen Landesamtes NRW.IT liegt Duisburg im Vergleich zu allen anderen Städten und Kreisen in NRW auf dem letzten Rang. Zum Stichtag 1. März gab es danach in Duisburg 2611 Betreuungsplätze. Zum Vergleich: In Düsseldorf waren es 7128, hier liegt die Betreuungsquote mit 36,5 Prozent mehr als doppelt so hoch. Die Stadt Duisburg verweist auf Anfrage unserer Redaktion darauf, dass der Stichtag 1. März schlecht gewählt sei. Bei der errechneten Quote des Landes handele es sich um eine Belegungsquote. Der Unterschied: Im März sei das Kindergartenjahr bereits sieben Monate vorangeschritten, viele der ehemals unter Dreijährigen hätten in dieser Zeitspanne aber bereits ihren dritten Geburtstag gefeiert. Sie würden daher für die Belegungsquote nicht mehr berücksichtigt.

Zum 1. August dieses Jahres weist die Stadt Duisburg eine weitaus höhere Zahl an Plätzen aus. Danach werden insgesamt 4456 U3-Plätze angeboten. Davon entfallen 2561 auf eine Kita, 711 auf die Großtagespflege und 1184 in sonstiger Tagespflege. Die Betreuungsquote für die Ein- und Zweijährigen mit Anspruch auf einen Betreuungsplatz erreiche 41 Prozent (4250 Plätze) – ein weitaus höherer Wert als die Belegungsquote die die Landesstatistik zugrunde legt. Weitere 206 Plätze gibt es für Kleinkinder, die noch nicht ein Jahr alt sind. Hier haben Eltern nur einen Anspruch auf Betreuung, wenn sie berufstätig sind und ihren Anspruch auch ausdrücklich geltend machen. Dass Duisburg im Landesvergleich ganz hinten landet, liege auch daran, dass man Städte und Kreise nicht ohne weiteres vergleichen könne, so die Stadt. „Die Einwohnerstrukturen der Städte unterscheiden sich deutlich. So gibt es in Duisburg einen kaum vergleichbar hohen Anteil an Flüchtlings- und Zuwandererkindern“, erklärt Stadtsprecher Peter Hilbrands. Diese Kinder seien „häufig noch nicht Kita-fähig“ und bedürften einer behutsamen Heranführung an die Kita. „Zu diesem Zweck stellt die Stadt Duisburg über die U3-Plätze in Kita und Tagespflege hinaus nochmals rund 400 weitere U3-Betreuungsplätze im Rahmen des Projekts FlüKids zur Verfügung“, so Hilbrands. Rein rechnerisch erhöhe die Zahl dieser Plätze die Betreuungs- beziehungsweise Belegungsquote der U3-Rechtsanspruchkinder um rund vier Prozent.

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