Dokumentarfilme für Schüler „Wir zeigen es allen!“

Duisburg · Das doxs!-Festival, bei dem es um Dokumentarfilme für junge Leute geht, ist ein pädagogisches Projekt, das ganzjährig präsent ist. Unter anderem beschreiben seheingeschränkte Schüler Filme für Mitschüler mit stärkerer Sehbehinderung.

 An der Hochfelder Johanniterschule waren bereits junge Filmbeschreiber für doxs!-Dokumentarfilme tätig.

An der Hochfelder Johanniterschule waren bereits junge Filmbeschreiber für doxs!-Dokumentarfilme tätig.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Stiftung der Sparkasse Duisburg „Unsere Kinder – unsere Zukunft“ unterstützt auch in diesem Schuljahr die Fortführung der erfolgreichen Initiative „Wir zeigen es allen!“, hinter der das Duisburger doxs!-Festival steht. Dabei geht es um Dokumentarfilme, deren Zielgruppe junge Menschen sind. Neben den Projektwochen ermöglicht die Förderung weiterhin kostenfreie Kinoangebote für Integrationsklassen auf dem Festival und die gezielte Aufbereitung ausgewählter Programmfilme für Schüler aus Förderschulen. Geplant sind folgende Workshops und Projekte:


Das soll ich sein?! Aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen beschäftigt sich der Workshop mit den Fragen: Wie wollen sich junge Zuschauer im Fernsehen wiederfinden? Was kann ihnen Fernsehen heute vermitteln? Welchen kulturellen Beitrag kann und soll es in einer Migrationsgesellschaft leisten? Junge Menschen aus Duisburg-Meiderich untersuchen diese Fragen im Vorfeld des Festivals anhand ausgewählter non-fiktionaler Produktionen des Kinder- und Jugendfernsehens. Im Rahmen der Abschlusspräsentation stellen die Teilnehmer die Ergebnisse des Workshops und ihre Visionen für ein kulturell vielfältiges Programmangebot vor. Redakteure, Filmemacher und Produzenten haben die Möglichkeit, einen realitätsnahen Eindruck der Sehgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen zu erleben und vor Ort mit ihnen zu diskutieren. (Projektleitung: Aycha Riffi, Gudrun Sommer Projektdurchführung: Carsten Siehl, Claudia Ziegenfuß.) Das Projekt wird initiiert von der Grimme-Akademie und doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Lernen mit Dokumentarfilmen
Die Auseinandersetzung mit Film im Kino oder Unterricht bietet weitreichende Anknüpfungspunkte für eine lebendige und aktivierende Integrations- und Inklusionspädagogik. Angefangen bei dem gemeinsamen Sehen, Hören und Erschließen von Filmen bis hin zu eigenständig umgesetzten Filmprojekten können Schüler ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten erproben und schulen. Mit diesem filmpädagogischen Angebot möchte doxs! gezielt auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf eingehen. Im Rahmen des Projekts sehen und diskutieren Schüler gemeinsam ausgewählte Dokumentarfilme und erforschen deren Funktionsweise durch das selbstständige Realisieren kleinerer Filmübungen. Im Vordergrund stehen dabei stets aktivierende, sinnesbezogene, anschauliche, assoziative und spielerische Arbeitsformen. Gerade Dokumentarfilme bieten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, eine Vielzahl von Lebensentwürfen und Themenspektren kennenzulernen, sie zu entdecken, zu hinterfragen, anzunehmen oder auch abzulehnen. Anhand einer filmpädagogischen Begleitung werden sie darüber hinaus motiviert, die Möglichkeiten filmischen Ausdrucks selbst zu entdecken. Seit 2015 entwickeln geflüchtete Kinder und Jugendliche in Workshops eigene Filmprogramme und stellen sie bei auf dem Festival unter dem Titel „#You are welcome“ einem internationalen Publikum vor.

Junge Filmbeschreiber
2012 startete doxs! erstmals ein inklusives Medienprojekt zum Thema Filmbeschreibung. Unter Leitung des Medienpädagogen Christian Kosfeld entwickeln seitdem sehende und blinde Jugendliche gemeinsam Audiodeskriptionen für Kurzfilme. 2018 wurde das Projekt mit der Unterstützung des Deutschen Blindenhilfswerk und dem Kurzfilmverlag Methode Film auf ganz NRW erweitert. Nach den vier sehr erfolgreichen Projekten in Duisburg wird die inklusive Filmvermittlung an Förderschulen somit in Bielefeld und Düren weitergeführt. Wie und mit welchen sprachlichen Mitteln können und müssen Bilder beschrieben werden, damit auch Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sich ein „Bild“ machen können? Dieser Frage widmen sich Duisburger Jugendliche in dem Projekt, wobei sie sowohl den Text erarbeiten als auch als Sprecher der Tonaufnahmen fungieren. Gemeinsam mit dem Film erscheinen die im Projekt erstellten Audiodeskription der Jugendlichen bei Methode Film auf DVD, ergänzt durch didaktische Begleitmaterialien für die Bildungsarbeit.

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