Im Fall Kirch Razzia bei Anwälten der Deutschen Bank

Frankfurt/Main · Der Fall Kirch lässt der Deutschen Bank keine Ruhe: Wie am Montag bekannt wurde, durchsuchten Ermittler am 18. März die Kanzlei der Deutsche-Bank-Anwälte in Frankfurt.

Vorsitzender der Deutschen Bank - Infos zum Chef und seinen Vorgängern
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Das Führungspersonal der Deutschen Bank

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Foto: dapd

Ein Sprecher der Kanzlei Hengeler Mueller bestätigte entsprechende Informationen des "Handelsblattes". Demnach gingen die Beamten dem Verdacht der Beihilfe zum Prozessbetrug nach und beschlagnahmten Unterlagen.

Die Staatsanwaltschaft München ermittelt unter anderem gegen den Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sowie gegen seine Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer wegen versuchten Prozessbetrugs. Der Verdacht: Die Manager sollen während des jahrelangen Rechtsstreits mit dem inzwischen verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch und seinen Erben vor Gericht bewusst falsch ausgesagt haben, um Schadenersatzansprüche abzuwehren.

Nach Informationen von "Spiegel" und "Süddeutscher Zeitung" schlug Fitschen das Angebot der Anklagebehörde aus, das Ermittlungsverfahren gegen Zahlung einer Geldbuße einzustellen. Die Deutsche Bank wollte sich dazu am Montag nicht äußern. Den Zivilprozess um Schadenersatz hatte die Deutsche Bank am 20. Februar per Vergleich beigelegt: Gegen Zahlung von rund 925 Millionen Euro einigte sie sich mit den Kirch-Erben auf ein gütliches Ende der Dauerfehde um eine Verantwortung der Bank für die Pleite des Kirch-Medienimperiums 2002.

(dpa)
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