Berggruen und Highstreet einig Karstadts Rettung offenbar sicher

Berlin (RPO). Aufatmen bei den Mitarbeitern des Essener Einzelhandelskonzern: Karstadt scheint endgültig gerettet. Einem Medienbericht zufolge ist der wochenlange Streit zwischen Karstadt-Investor Nicolas Berggruen und dem Vermieterkonsortium Highstreet beigelegt.

Alexander Dibelius, der Europachef der US-Investment-Bank Goldman Sachs, die dem 51 Prozent der Highstreet-Anteile hält, sagte der Zeitung "Bild am Sonntag": "Wir haben den Weg zu einer Einigung frei gemacht, dabei haben wir weitere Konzessionen beim Mietvertrag gemacht."

Die Zeitung schrieb, Highstreet habe für Mittwoch zu einer Gläubigerversammlung eingeladen. Dibelius sagte: "Wir gehen von einer Zustimmung aller Gläubiger aus und hoffen, dass die Berggruen-Holding jetzt im Sinne aller Karstadt-Mitarbeiter handelt. Wir als Vermieter stellen uns damit unserer Verantwortung."

Das Blatt schrieb, wenn die Gläubiger einverstanden seien, könne das Insolvenzgericht am 10. August dem Insolvenzplan zustimmen. Damit werde Berggruens Kaufvertrag rechtskräftig. Hightstreet besitzt 86 der 120 Karstadt-Filialen. Überhöhte Mieten galten als ein Hauptgrund für die Schwierigkeiten der Warenhauskette. Ohne eine Einigung hätte die Zerschlagung der insolventen Warenhauskette mit rund 25 000 Beschäftigten gedroht.

Berggruen sagte "Bild am Sonntag": "Wir freuen uns zu hören, Highstreet beabsichtige, den Vertragsvorschlag zu akzeptieren, dem die Kreditgeber und weitere Gläubiger bereits zugestimmt haben."

Dibelius zeigte sich skeptisch zu Berggruens Pläne. "Es bleiben unsere Fragezeichen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Unternehmenskonzepts der Berggruen-Holding bestehen", sagte er. Goldman Sachs hoffe, dass der konstruktive Einsatz von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und die Vorfestlegung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf Berggruen sich dann auch rechnen.

(DDP/felt)
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