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Interview mit Andreas Bork "Yi-Ko hat die Absprachen gebrochen"

Düsseldorf · Der Deutschland-Chef der Fast-Food-Kette Burger King spricht über die Perspektiven nach der Kündigung für den Franchise-Nehmer.

Burger King: Bei diesen Filialen war Ergün Yildiz Franchisenehmer
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Burger King: Bei diesen Filialen war Ergün Yildiz Franchisenehmer

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Foto: dpa, fg vbm lre

Die Fastfood-Kette Burg king hat ihrem größten Franchisenehmer Yi-Ko wegen wiederholter massiver Verstöße gegen das Arbeitsrecht fristlos gekündigt. Damit ist die Zukunft von 89 Burger-King-Filialen und 3000 Jobs in Gefahr, weil das Unternehmen nicht mehr unter dem Label "Burger King" arbeiten und nicht mehr dessen Produkte verkaufen darf. Über die weiteren Perspektiven sprachen wir mit Andreas Bork, dem Deutschland-Chef von Burger King.

Was soll nach der fristlosen Kündigung mit den Filialen passieren?

Bork Zunächst einmal, die gestrige Entscheidung war eine sehr schwierige, aber notwendige. Wir suchen nach der bestmöglichen Lösung für die Mitarbeiter und Restaurants, aber das Ergebnis hängt auch ganz wesentlich von der Reaktion der Yi-Ko ab.

Was heißt bestmögliche Lösung? Ist auch eine Übernahme durch die Burger-King-Zentrale denkbar ? Oder gibt es einen neuen Franchisenehmer?

Bork Wir halten uns alle Optionen offen. Gestern haben wir gekündigt, deshalb ist es jetzt viel zu früh, darüber öffentlich zu spekulieren.

Im Mai wurden Missstände in Sachen Hygiene und Arbeitsrecht aufgedeckt. Was genau hat sich seit den Enthüllungen verbessert und was nicht? Was hat Burger King selbst getan, um die Zustände zu verbessern?

Bork Wir haben damals einige unserer besten Führungskräfte in die Yi-Ko-Filialen geschickt. Die haben dann drei Monate hart angepackt und einige der zentralen Missstände beseitigt. Dazu gehört beispielsweise, dass 90 Prozent der Klagen von Mitarbeitern gegen Yi-Ko - das waren immerhin etwa 200 Fälle - in den ersten 90 Tagen beigelegt worden sind . . .

. . . aber das hat nicht gereicht.

Bork Leider war das so. Die Yi-Ko hat auch danach wieder gegen arbeitsrechtliche Vorschriften verstoßen, beispielsweise bei der Lohnfortzahlung für kranke Mitarbeiter. Und es wurden tarifvertraglich vereinbarte Leistungen wie Urlaubsgeld und Zuschläge für Restaurantleiter nicht oder nicht vollständig ausgezahlt.

Ex-Geschäftsführer Ergün Yildiz hat sich nach Ihren Angaben trotz gegenteiliger Absprache aus dem Mai immer wieder in das Tagesgeschäft der Filialen eingemischt. Hätten Sie als Konzernspitze das nicht unterbinden müssen bzw. können?

Bork Yi-Ko ist Eigentümer des Geschäfts, Yildiz Gesellschafter der Yi-Ko. Insofern konnten wir Herrn Yildiz schließlich nicht verbieten, das Haus zu betreten. Aber es gab eine klare Vereinbarung, dass er sich nicht mehr in das Tagesgeschäft einmischt. Diese Vereinbarung hat er faktisch wiederholt gebrochen.

Hätten Sie zwischenzeitlich die Einhaltung der Vorschriften noch schärfer kontrollieren müssen?

Bork Wir haben intensiv kontrolliert und auch die Restaurant-Mannschaft auf die Burger King Standards trainiert. Aber wenn jemand die Dinge bewusst torpediert, kann man wenig ausrichten. Deshalb haben wir jetzt den Schlussstrich gezogen.

Wie viel Umsatz kostet Sie die Schließung der Filialen?

Bork Wir veröffentlichen keine Zahlen einzelner Franchisenehmer. Betroffen sind insgesamt 89 Restaurants. In Deutschland gibt es weitere 599 Burger King Restaurants.

Werden Sie Ihren Franchisenehmer auf Schadenersatz verklagen?

Bork Das will ich nicht kommentieren.

Offenbar will sich Yi-Ko gegen die Kündigungen wehren? Was sagen Sie dazu?

Bork Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um die Kündigung durchzusetzen.

Yi-Ko will die Filialen offenhalten, zumindest, so lange noch Waren da sind.

Bork Die Kündigung greift sofort. Falls notwendig, werden wir alle rechtlichen Mittel nutzen, um diese durchzusetzen.

Wem gehören eigentlich die betroffenen Burger-King-Filialen?

Bork Die Immobilien gehören ganz unterschiedlichen Eigentümern, mit denen die Yi-Ko Mietverträge hat.

(RP)
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