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Grüne · fordern umfassende Strategie gegen Plastik =

Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen Umweltverschmutzung durch Plastik fordern die Grünen eine systematische Sammlung und Wiederverwertung. Das von der EU-Kommission erwogene Verbot einzelner Gebrauchsgegenstände wie Trinkhalme oder Plastikbesteck sei zwar zu begrüßen, löse aber das Problem nicht, sagte der Europa-Abgeordnete Martin Häusling der Deutschen Presse-Agentur.

Die Kommission will am Montag erklären, wie sie gegen Einmalartikel aus Kunststoff vorgehen will. Ziel ist vor allem, die Verschmutzung der Meere mit gigantischen Plastikmassen einzudämmen. Einem frühen Entwurf zufolge sollen Plastikgeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und Ballonhalter verboten werden. Zudem sind Warnhinweise und eine erweiterte Verantwortung für Hersteller von Einmalplastik im Gespräch.

"Der Ansatz klingt ganz gut", sagte Häusling der dpa. "Aber das ist auch Symbolpolitik nach dem Motto: Ich verbiete die Strohhalme und denke, ich hätte etwas getan." Entscheidend sei, dass Recyclingquoten erhöht würden. Voraussetzung dafür sei eine möglichst sortenreine Sammlung sowie der Verzicht auf Schadstoffe, die die Wiederverwertung von Kunststoffen erschweren.

Häusling kritisierte auch die massenweise Verpackung von Biogemüse in Plastik. Das sei keineswegs Vorschrift, sondern für Supermärkte oft lediglich die einfachste Möglichkeit, Verunreinigungen durch Pflanzenschutzmittel auf konventionell angebautem Gemüse im selben Regal zu vermeiden. "Das ginge auch anders", sagte der Grünen-Politiker. "Wenn man den Plastikmüll angehen will, muss man die Produktionsketten ändern."

(RP)
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