Nürnberg Experten loben höhere Löhne

Nürnberg · Die steigende Nachfrage könnte der Wirtschaft weiteres Wachstum bringen.

Der private Verbrauch könnte nach Einschätzung von Konjunktur- und Arbeitsmarktexperten die deutsche Wirtschaft wieder stärker in Schwung bringen. Grund dafür sind die jüngsten Tarifabschlüsse etwa im öffentlichen Dienst, die mehr Geld für viele Haushalte bedeuten. Dies erklärten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage von dpa. Bisher werde die Konjunktur vor allem durch den Außenhandel gestützt. Im ersten Quartal dieses Jahres war dieser aber auch etwas schwächer.

Von der Gesamtentwicklung wird laut den Prognosen der Ökonomen auch der Arbeitsmarkt mit künftig weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen profitieren. Dagegen bremse der Fachkräftemangel die Zahl der Einstellungen ab, sagte Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg. Eine langsamere konjunkturelle Entwicklung im ersten Quartal 2018 trübe die Aussichten etwas ein.

Im Mai dürften den Schätzungen der Experten zufolge rund 2,31 Millionen Menschen ohne Job gewesen sein. Das wären etwa 75.000 weniger als im April und rund 189.000 weniger als vor einem Jahr. In der warmen Jahreszeit gebe es weniger witterungsbedingte Hindernisse, die auf den Arbeitsmarkt wirkten, erklärte Rolf Schneider von der Allianz. Die meisten Ökonomen halten an ihrer optimistischen Prognose fest: Für 2018 rechnen sie mit einem durchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosenzahl um 100.000 bis 150.000 auf 2,3 bis 2,35 Millionen. Die Mai-Zahlen gibt die Bundesagentur für Arbeit (BA) an diesem Mittwoch (30. Mai) bekannt.

Die Experten räumen ein, dass der starke Euro und die neuen Probleme in Italien die Wirtschaft belasten, sind aber optimistisch. "In allen Wirtschaftsbereichen stellen Unternehmen weiter ein", sagte der Chefvolkswirt der Förderbank KfW, Jörg Zeuner. Die allermeisten der derzeit 800.000 gemeldeten offenen Stellen seien unbefristete, sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen. Gesucht seien vor allem Arbeitskräfte in der Bauwirtschaft, in Verkehr und Lagerei sowie in Sozial- und Gesundheitsberufen.

(dpa)
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