Schweine nehmen an Schlachtgewicht zu Fleischproduktion im ersten Halbjahr zurückgegangen

Wiesbaden · In Deutschland werden jährlich Millionen Tiere geschlachtet. Laut statistischem Bundesamt ging die Menge an Fleisch in den ersten sechs Monaten von 2021 leicht zurück.

 Die Fleischproduktion ist im ersten Halbjahr leicht gesunken.

Die Fleischproduktion ist im ersten Halbjahr leicht gesunken.

Foto: dpa/Bernd Thissen

 Die Schlachtbetriebe in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2021 erneut weniger Fleisch produziert als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden 28,3 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde geschlachtet. Zusammen mit dem Geflügel ergab das knapp 3,8 Millionen Tonnen Fleisch, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Das waren 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Einen überdurchschnittlichen Rückgang von 3,5 Prozent auf 773.400 Tonnen gab es bei Geflügelfleisch.

Im ersten Halbjahr 2020 war die Fleischproduktion bereits insgesamt in Deutschland gesunken. Manche Schlachtbetriebe waren zeitweise infolge der Corona-Pandemie geschlossen. Deswegen blieben vor allem viele Schweine länger in den Ställen und nahmen zu. Ihr Schlachtgewicht - im Jahr 2019 im Schnitt bei 95,6 Kilogramm - stieg im November und Dezember 2020 an und erreichte im Januar mit 99 Kilogramm pro Tier einen Höchststand, wie die Statistiker anmerkten. Seitdem seien die Schlachtgewichte aber wieder rückläufig, im Juni lagen sie demnach bei 96,6 Kilogramm pro Schwein.

Einen Grund für den aktuellen Rückgang beim Geflügelfleisch nannte die Wiesbadener Behörde nicht. Betriebsschließungen im größeren Stil wegen Geflügelpest seien nicht bekannt, hieß es auf Anfrage.

Geflügelfleisch macht inzwischen rund ein Fünftel der Gesamtmenge aus und die Erzeugung hat sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wuchs die Menge des Schweinefleischs nur um 30 Prozent. Gleichwohl bleibt Schwein mit einem Anteil von knapp 66 Prozent die dominierende Fleischart in den deutschen Schlachtbetrieben. Beim Rindfleisch ging die Menge seit dem Jahr 2000 um gut ein Fünftel zurück.

Die Schlachtstatistik ermöglicht den Angaben zufolge keine Rückschlüsse auf den Fleischkonsum in Deutschland, unter anderem weil ein Teil des Fleisches exportiert wird.

Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) war der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch 2020 in Deutschland auf ein Jahrzehnte-Tief gesunken. Mit 57,3 Kilogramm pro Person war der Konsum so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Demnach wurde im Vergleich zum Jahr 2019 pro Person insgesamt 750 Gramm weniger Fleisch gegessen. Unterschiede gibt es aber je nach Art.

Vor allem der Konsum von Schweinefleisch ging zurück und macht sich mit einem Minus von 940 Gramm pro Kopf in der vorläufigen Statistik bemerkbar. Bei Rind und Kalb waren es 40 Gramm weniger als 2019. Der Verzehr von Geflügelfleisch nahm dagegen um 180 Gramm zu.

(june/dpa)
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