Berlin Bund soll Gebäude-Bonus bezahlen

Berlin · Ausgaben für energetische Gebäudesanierungen werden steuerlich absetzbar. Bund und Länder wollen sich bis Ende Februar über die Finanzierung einigen.

Bund und Länder wollen bis Ende Februar einig darüber werden, wie der geplante Steuerbonus für die energetische Gebäudesanierung ausgestaltet und gegenfinanziert wird. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Länder am Mittwochabend dazu aufgerufen, den Steuerbonus für das Dämmen von Gebäuden mitzutragen. Sie glaube, "dass die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung eines der besten Mittel ist", sagte sie beim Empfang des Bundesverbands erneuerbare Energien.

Die Regierung erhofft sich davon einen Schub bei den Einsparungen der Treibhausgasemissionen. Wohnungseigentümer und auch Mieter sollen ihre Aufwendungen für Investitionen in neue Heizungsanlagen, energiesparende Fenster und Dächer sowie Wärmedämmungen teilweise von ihrer Steuerschuld abziehen können, hieß es in Koalitions- und Länderkreisen. Bund und Länder wollten dabei an einen Vorschlag anknüpfen, der bereits Ende 2012 auf dem Tisch des Vermittlungsausschusses gelegen hatte. Investoren könnten über einen Zeitraum von zehn Jahren zehn Prozent der Kosten von der Steuerschuld abziehen, also zwei Prozent pro Jahr. Die Maßnahme solle auf fünf Jahre und die Kosten auf eine Milliarde Euro pro Jahr begrenzt werden.

Der Bund prüft, zur Gegenfinanzierung die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen einzuschränken. Im Gespräch sei, dass Steuerpflichtige nur noch Handwerkerrechnungen geltend machen können, die einen Sockelbetrag von 300 Euro überschreiten. Das Handwerk dringt darauf, dass Betroffene auch mehrere kleinere Rechnungen zusammen geltend machen können, wenn der Gesamtbetrag der Rechnungen über 300 Euro liegt.

"Die Bayerische Staatsregierung lehnt eine Gegenfinanzierung durch die Reduzierung des Handwerkerbonus ab", sagte dazu Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU). "Das wäre nämlich eine indirekte Steuererhöhung für viele Bürger. In Bayern würde das 1,6 Millionen Steuerfälle, deutschlandweit sogar neun Millionen betreffen. Demgegenüber würden von der geplanten Förderung der energetischen Gebäudesanierung in Bayern nur 85 000 Eigenheimbesitzer profitieren, bundesweit sind es ungefähr 400 000", sagte Söder.

(mar)
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