Tennis in Wimbledon Zverev und Kerber erreichen souverän die zweite Runde

Wimbledon · Deutschlands Hoffnungsträger Alexander Zverev und Angelique Kerber haben in Wimbledon souverän die zweite Runde erreicht. Ein Männer-Quartett schied dagegen aus.

 Alexander Zverev nach seinem Auftaktsieg in Wimbledon.

Alexander Zverev nach seinem Auftaktsieg in Wimbledon.

Foto: AP/Kirsty Wigglesworth

Alexander Zverev verschwand nach ein paar Siegerselfies mit den Fans zügig im kühlen Kabinentrakt, und auch Angelique Kerber zeigte nach ihrem lockeren Aufgalopp nur kurz die Siegerfaust. Die beiden größten deutschen Hoffnungsträger haben beim Grand-Slam-Klassiker in Wimbledon ihre Auftakthürden souverän gemeistert - und hatten es anschließend eilig.

Während Kerber im Duell zweier Ex-Finalistinnen gegen die Russin Wera Swonarewa klar die Oberhand behielt, ließ Alexander Zverev dem australischen Außenseiter James Duckworth letztlich keine Chance. Für ein Männer-Quartett um Zverevs älteren Bruder Mischa und Carina Witthöft war das Turnier dagegen am Dienstag bereits beendet. Insgesamt stehen damit sieben von 15 gestarteten Deutschen in Runde zwei.

"Ich habe mich ein bisschen ins Match reingefühlt", sagte Zverev, nachdem er bei Traumwetter im erneut sehr sonnigen London nach nur eineinhalb Stunden mit 7:5, 6:2, 6:0 gesiegt hatte: "Man muss immer erst einmal in das Turnier finden. Insgesamt war es ein gutes Match von mir."

Lediglich zu Beginn der Partie hatte der Hamburger leichte Probleme mit seinem nur auf Position 752 Weltrangliste stehenden Gegenüber gehabt. Auf sein gutes Service konnte sich der 21-Jährige aber bereits da verlassen. Ab dem zweiten Satz war es dann ein Klassenunterschied, vor allem weil Zverev 93 Prozent der Punkte mit seinem ersten Aufschlag gewann.

Auch Kerber hatte bei ihrem 7:5, 6:3-Erfolg gegen Swonarewa nur anfangs etwas kämpfen müssen. "Ich hatte ein paar Höhen und Tiefen in meinem Spiel, aber insgesamt bin ich zufrieden", sagte sie anschließend. Nach einer 3:0-Führung im ersten Satz kassierte sie zwei Breaks und musste so letztlich etwas länger als nötig arbeiten. In der nächsten Runde trifft sie auf die 18-jährige US-Amerikanerin Claire Liu, die im Vorjahr den Juniorentitel in Wimbledon gewonnen hatte.

Bitteres Erstrunden-Aus für Mischa Zverev

Zverevs Bruder Mischa erlitt derweil vier Tage nach dem Gewinn seines ersten ATP-Titels beim Vorbereitungsturnier in Eastbourne einen etwas überraschenden Erstrunden-K.o. gegen den Franzosen Pierre-Hugues Herbert. In einem Retro-Duell zweier Serve-and-Volley-Spezialisten verlor der 30-Jährige mit 4:6, 3:6, 4:6.

Routinier Florian Mayer scheiterte derweil bei der letzten Teilnahme an seinem Lieblings-Grand-Slam durch ein 6:7 (3:7), 4:6, 6:4, 1:6 am Tschechen Jiri Vesely. Der 34-Jährige, der seine Karriere nach den US Open beenden wird, hatte in London 2004 und 2012 das Viertelfinale erreicht und damit die größten Major-Erfolge seiner Karriere verbucht.

Maximilian Marterer unterlag bei seinem Wimbledon-Debüt gegen den an Nummer 27 gesetzten Bosnier Damir Dzumhur in nur 1:34 Stunden 3:6, 2:6, 4:6. Bei den French Open hatte der 22-Jährige zuletzt das Achtelfinale erreicht. Ebenfalls ohne Chance war der Münchner Peter Gojowczyk bei seiner 3:6, 4:6, 3:6-Niederlage gegen den argentinischen Weltranglistenvierten Juan Martin del Potro.

Witthöft kassierte ihre bereits 14. Erstrundenniederlage in diesem Jahr. Gegen die Spanierin Carla Suarez Navarro verlor die 23-Jährige aus Hamburg 2:6, 4:6. Witthöft hat in diesem Jahr 17 Turniere bestritten und dabei gerade einmal vier Hauptrundensiege gefeiert.

Nadal und Djokovic ohne Probleme zum Auftakt

Rafael Nadal und Novak Djokovic sind derweil mit lockeren Pflichtsiegen ins Turnier gestartet. Nadal bezwang in seinem ersten Match nach dem elften Triumph bei den French Open Anfang Juni bezwang den Israeli Dudi Sela in 1:50 Stunden 6:3, 6:3, 6:2. Djokovic zog wenig später durch eine 6:3, 6:1, 6:2 gegen Tennys Sandgren (USA) nach.

Nächster Gegner des 17-maligen Major-Siegers Nadal, der im Rasen-Mekka 2008 und 2010 gewonnen hatte, ist entweder Vasek Pospisil (Kanada) oder Michail Kukuschkin (Kasachstan). Djokovic bekommt es derweil mit dem Sieger des argentinischen Duells zwischen Guido Andreozzi und Horacio Zeballos zu tun.

Für Nadals French-Open-Finalgegner Dominic Thiem ist das Turnier dagegen bereits beendet. Der Österreicher musste in seinem Erstrundenmatch gegen Marcos Baghdatis (Zypern) beim Stand von 4:6, 5:7 und 0:2 aufgrund einer Verletzung im Nackenbereich vorzeitig aufgeben. Im Vorjahr hatte Thiem in Wimbledon noch das Achtelfinale erreicht.

Bei den Damen gab es am Dienstagabend noch eine Überraschung. Russlands Tennis-Star Maria Scharapowa scheiterte erstmals überhaupt bereits in ihrem Auftaktmatch. Die 31-Jährige unterlag ihrer Landsfrau Witalija Djatschenko 7:6 (7:3), 6:7 (3:7), 6:4. Scharapowa hatte das Turnier im Süden Londons 2004 gewonnen und hatte 2015, bei ihrer letzten Teilnahme vor ihrer Dopingsperre wegen Meldoniummissbrauchs, das Halbfinale erreicht.

(togr/lt/sid)
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