Power Horse Cup in Düsseldorf Haas-Sieg rettet die Stimmung in Düsseldorf

Düsseldorf · Für Tennispieler gibt es viele Möglichkeiten zur beruflichen Betätigung. Im Verzeichnis der Herren-Organisation ATP sind derzeit 65 Turniere gelistet – die vier Grand-Slam-Turniere (Melbourne, Paris, Wimbledon, New York), das ATP-Finale, neun Formate der 1000er-Kategorie, elf der 500er und 40 Veranstaltungen der 250er-Klasse. Im letzteren Segment bestimmen vor allem die Spieler die für sie angenehmsten Rahmenbedingungen. Weil es für sie dort weniger Punkte und weniger Geld zu verdienen gibt, haben die Besten der Branche erhöhtes Mitspracherecht.

Power Horse Cup in Düsseldorf: Haas-Sieg rettet die Stimmung in Düsseldorf
Foto: dpa, cas fux

Für Tennispieler gibt es viele Möglichkeiten zur beruflichen Betätigung. Im Verzeichnis der Herren-Organisation ATP sind derzeit 65 Turniere gelistet — die vier Grand-Slam-Turniere (Melbourne, Paris, Wimbledon, New York), das ATP-Finale, neun Formate der 1000er-Kategorie, elf der 500er und 40 Veranstaltungen der 250er-Klasse. Im letzteren Segment bestimmen vor allem die Spieler die für sie angenehmsten Rahmenbedingungen. Weil es für sie dort weniger Punkte und weniger Geld zu verdienen gibt, haben die Besten der Branche erhöhtes Mitspracherecht.

So kommt es, dass wie jetzt in Düsseldorf beim sogenannten Power Horse Cup erst am vierten Tag der Veranstaltung die ersten vier der Setzliste aufgetreten sind. Es wird einige Momente an diesem Nachmittag gegeben haben, an dem der Blutdruck von Dietloff von Arnim in einen gefährlichen Bereich hochgeschnellt sein dürfte. Das lag an der Vorstellung eben jener Kräfte, die der Turnierdirektor als Publikumsmagneten verpflichtet hat.

Gleich zum Auftakt verabschiedete sich der an Nummer eins gesetzte Janko Tipsarevic (Serbien) aus der Partie gegen den Argentinier Guido Pella mit einer satten 6:7, 1:6-Klatsche. Dass von Arnim keine unangenehmen Fragen zur sportlichen Qualität ohne Spitzenkräfte im Viertelfinale beantworten musste, hatte er dem weiteren Verlauf zu verdanken. Juan Monaco (Argentinien/3) erfüllte seine Pflicht mit 6:4, 6:4 gegen Andre Gehm (Brasilien).

Tommy Haas hätte endgültig für Beruhigung sorgen können, machte es dann aber doch extrem spannend. Er mühte sich beim 3:6, 6:4, 7:5 gegen Ivan Dodig gehörig. "Ich hätte wohl in keinem anderen Land als Deutschland heute diese Begegnung gewonnen", urteilt Haas. "Dodig ist ein unangenehmer Gegner. Ich habe etwas gebraucht, um mich auf ihn einzustellen." Das lag auch an den äußeren Rahmenbedingungen. Immer mal wieder nieselte es, die Temperaturen sanken auf frostige zehn Grad — Mutter Haas hielt die Kälte nicht mehr aus und entschwand von ihrem Platz. Und dann kam es auch noch im Publikum zum Wetterfrust. Ein Zuschauer fühlte sich von den Regenschirmen zweier Damen vor ihm so gestört, dass er sie demolierte. Zwei Polizisten rückten an und versuchten zu schlichten. "Man kriegt unten auf dem Platz alles mit", erzählt Haas sichtlich belustigt. "Da sind eben auch auf der Tribüne viele Emotionen im Spiel."

Haas ist das Gesicht des Turniers, der deutsche Top-Spieler, die Fans bejubeln ihn, er sitzt im TV-Studio bei Stefan Raab, gibt Interviews. Es wäre ein harter Rückschlag für das neue Format gewesen, Haas gleich im Achtelfinale zu verlieren. "Da ist schon eine Last abgefallen", gibt von Arnim zu. Er darf sich nun über ein passabel besetztes Viertelfinale freuen, unter anderem mit Haas gegen den Finnen Jarkko Nieminen. Auch Tobias Kamke hat den Sprung geschafft und trifft nun auf Monaco. Ein Wermutstropfen aus deutscher Sicht: Philipp Kohlschreiber verabschiedete sich 6:3, 3:6, 4:6 gegen den Niederländer Igor Sijsling. Dietloff von Arnim wird es verschmerzen können: Alle Augen sind eh nur auf Tommy Haas gerichtet.

(RP/seeg)
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