Frankfurt/Düsseldorf Sicherheitskonzept – DFL will Ordner besser schulen

Frankfurt/Düsseldorf · Ligaverband stellt umstrittene Anträge vor.

Das überarbeitete Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga hat 37 Seiten und beinhaltet 16 Anträge. Es geht bei dem Papier nach Einordnung der DFL darum, Möglichkeiten zur Täter-Ermittlung zu verbessern und damit künftig Kollektivstrafen zu reduzieren. Revolutionär sind die vorgeschlagenen Maßnahmen, über die die 36 Profiklubs in ihrer Mitgliederversammlung am 12. Dezember abstimmen sollen, nicht. Um maximale Transparenz herzustellen, hat die DFL das komplette Sicherheitskonzept ins Internet gestellt (www.bundesliga.de).

Unter anderem, so der Vorstoß der DFL, soll die Ausbildung der Ordner verbessert und ihr Kompetenzbereich erweitert werden. Das gilt besonders für Ordner, die Fans zu Auswärtsspielen begleiten. Der Heimverein kann das Hausrecht an sie übertragen und dementsprechend ihre Kompetenz stärken. Zwar betont die DFL noch einmal ausdrücklich, nicht generell Ganzkörperkontrollen vor jeder Partie einführen zu wollen. Die Möglichkeit dazu, heißt es, müsse jeder Verein je nach Gefährdungslage mit den Sicherheitsbehörden festlegen.

Ein erster Entwurf hatte massive Proteste in der Fanszene hervorgerufen. Besonders Ultragruppierungen fühlten sich zu Unrecht kriminalisiert. Für die DFL beinhaltet eine "positive Fan- und Fußballkultur" aber im Besonderen nicht das Abbrennen von Bengalos und dem Einsatz von Pyrotechnik. Am vergangenen Spieltag hatten die Fans in fast allen Stadien für zwölf Minuten und zwölf Sekunden ("Ohne Stimme – keine Stimmung") aus Protest gegen das Sicherheitskonzept "Sicheres Stadionerlebnis" geschwiegen. Die Aktion soll an den nächsten Spieltagen fortgesetzt werden.

(RP)
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