Biathlon: Weltcup willkommene Abwechselung vom Trainingsalltag Rennen sind optimale Vorbereitung auf die anstehende WM

Östersund/Leipzig (sid). Novum bei den Skijägern - die weltbesten Biathleten beginnen im schwedischen Östersund erstmals mit einem Weltcup die heiße Phase der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt Weltmeisterschaft. Auch die deutschen Topfavoriten müssen eine Woche vor WM-Beginn in Oslo (19. bis 27. Februar) einen Formnachweis bringen. "Wer in Östersund auf dem 40. Platz rumsaust, kann bei der WM auch nichts mehr reißen", sagt Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Für den deutschen Herren-Coach Frank Ullrich ist der Weltcup vor der WM "eine willkommene Abwechslung im Trainingsalltag. Wir hätten sowieso in dieser Phase der WM-Vorbereitung interne Wettkämpfe absolviert. Da kommt uns der Weltcup in Östersund sehr gelegen." Von einem Training unter Wettkampfbedingungen will Ullrich nichts wissen: "Das ist ein Weltcup. Den nehmen wir genauso ernst wie die Rennen zuvor. Schließlich steht auch allerhand Geld auf dem Spiel."

Ullrich wird in Östersund möglichweise auf seinen Stamm-Läufer Carsten Heymann verzichten müssen. Der Altenberger leidet unter einem grippalen Infekt und wird mit Blick auf den WM-Start beim Sprintrennen am Freitag nur eingesetzt, wenn das gesundheitliche Risiko überschaubar ist. Sollte sich Heymanns Krankheit verschlimmern, könnte in Oslo WM-Ersatzmann Jan Wüstenfeld (Bad Berleburg) in den Kader aufrücken.

Im Gegensatz zu Ullrich, der zuletzt mit seinen Männern auf den WM-Strecken am Holmenkollen trainierte, hat Müssiggang seinen kompletten WM-Kader gesund an den schweren Strecken von Östersund versammelt. "Die Bedingungen sind angesichts des Tauwetters zu Hause wirklich optimal. Die Temperaturen liegen um null Grad, es gibt jede Menge Schnee", lobt der Coach, dessen Team durch die beiden Youngster Martina Glagow (Mittenwald) und Andrea Henkel (Oberhof) die letzten beiden Einzelrennen der Weltcup-Saison in Antholz gewonnen hatte.

Teamstar Uschi Disl (Moosham), im Gesamtweltcup derzeit Dritte, gerät durch die Erfolge des Nachwuchses unter Druck. "Unsere Analysen haben ergeben, dass Uschi zuletzt allein am Schießstand insgesamt mehr als 40 Sekunden auf Glagow und Henkel verloren hat. Das konnte sie auf der Strecke nicht mehr rauslaufen", erklärt Müssiggang, der von seiner langjährigen Spitzenläuferin mehr Risikobereitschaft beim Schießen fordert.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort