Geenen und "Löwen" gehen getrennte Wege Der Club hat Mitleid mit dem sensiblen Häßler

München/Nürnberg (sid). Fußball-Bundesligist 1860 München hat am Donnerstagabend die Konsequenzen aus den Querelen um Manager Edgar Geenen gezogen. In einer Pressemitteilung gaben die "Löwen" bekannt, dass sich der Verein "mit sofortiger Wirkung und im beiderseitigem Einvernehmen" von seinem Sportdirektor getrennt hat. Weitere Erklärungen zu dieser Vertragsauflösung würde keine der beiden Parteien abgeben, hieß es weiter.

München/Nürnberg (sid). Fußball-Bundesligist 1860 München hat am Donnerstagabend die Konsequenzen aus den Querelen um Manager Edgar Geenen gezogen. In einer Pressemitteilung gaben die "Löwen" bekannt, dass sich der Verein "mit sofortiger Wirkung und im beiderseitigem Einvernehmen" von seinem Sportdirektor getrennt hat. Weitere Erklärungen zu dieser Vertragsauflösung würde keine der beiden Parteien abgeben, hieß es weiter.

Geenen war wegen seiner Affäre mit Thomas Häßlers Ehefrau Angela stark in die Kritik geraten. Präsident Karl-Heinz Wildmoser hatte dem 46-Jährigen deshalb bereits am Mittwoch den Rücktritt nahegelegt.

Geenen war allerdings durchaus gewillt, seinen bis 2002 datierten Vertrag auszusitzen. "Ich werde mit Sicherheit meinen Platz nicht freiwillig räumen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich habe nach wie vor ein ausgezeichnetes Verhältnis zum Verein und hege keinen Groll", erklärte er noch am Donnerstag gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid). Eine offizielle Kündigung seitens des Vereins hatte juristisch kaum Aussicht auf Erfolg, so dass Geenen sich über eine hohe Abfindung im Bereich von etwa einer halben Millionen Mark freuen darf.

Lange arbeitslos wird er zudem auch nicht sein. Zweitligist 1. FC Nürnberg spekuliert bereits auf die Verpflichtung des Wunschkandidaten. "Er steht bei uns ganz oben auf der Liste. Ich halte nach wie vor ganz viel von ihm. Er hat gute Arbeit geleistet", sagte Nürnbergs Präsident Michael A. Roth dem sid am Donnerstag.

Geenen war wegen seiner Beziehung zu Häßlers Ehefrau in die Schusslinie geraten. Der Spielerrat der "Löwen" hatte nach dem 0:3 bei Aufsteiger SSV Ulm am Dienstag den Rücktritt des 1860-Managers gefordert. Wildmoser hatte Geenen daraufhin in einem Krisengespräch zu verstehen gegeben, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen, um Schaden vom Verein abzuwenden: "Ich erwarte, dass Herr Geenen die Konsequenzen aus seinem Handeln zieht."

Lorant sorgte sich um sensiblen HäßlerTrainer Werner Lorant sorgte sich schon längst um seinen Regisseur, an dem die Schlagzeilen der letzten Tage über das Liebesleben seiner Frau offenbar nicht spurlos vorüber gegangen sind. "Wir müssen Thomas Häßler in jeder Lebenslage helfen. Das ist wichtig. Alles andere wird sich regeln. Ihm müssen wir helfen, dass er wieder frei wird. Das muss in Kürze geregelt werden", sagte Lorant dem Fachmagazin Kicker.

Der sensible Spielmacher der "Löwen" hat bereits darüber geklagt, dass seine Kinder auf die Situation angesprochen werden würden. Auch Wildmoser wies in diesem Zusammenhang auf die Fürsorgepflicht des Vereins für Häßler hin: "Es geht ja auch um seine drei Kinder."

Lorant wollte Geenen "nicht an den Pranger" stellen. Vielmehr nahm der Trainer seine Spieler nach den beiden Pleiten gegen Wolfsburg (1:2) und Ulm in die Pflicht und lehnte einen Zusammenhang zwischen den schlechten Leistungen und dem Fall Geenen ab: "Wenn ein Fußballer auf den Platz läuft, kann er doch nicht ernsthaft sagen, dass er sich darüber Gedanken macht. Das ist doch nur Alibi-Gerede."

(RPO Archiv)
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