Motorrad-WM Bradl knapp geschlagen, Öttl überrascht
Düsseldorf · Stefan Bradl kämpfte bis zur Ziellinie verbissen, doch alle Angriffe waren erfolglos. Am Ende fehlten dem 23-Jährigen im Motorland Aragon einige Meter zum zweiten MotoGP-Podium, bei der Fahrt auf Platz fünf zeigte der Motorrad-Pilot aber eines seiner stärksten Rennen in der Königsklasse.
Das ist Stefan Bradl
Er holte sein siebtes Top-5-Ergebnis des Jahres. Eine Überraschung gelang Youngster Philipp Öttl, der in der Moto3 als Sechster das beste Resultat seiner noch jungen Karriere feierte.
Bradl festigte seinen sechsten Platz im WM-Klassement, schon nach 14 von 18 Rennen hat der Honda-Fahrer so viele Punkte auf dem Konto wie 2012 in seinem ersten MotoGP-Jahr (135). Der Zweite von Laguna Seca/Kalifornien lieferte sich bis zur letzten Runde einen packenden Kampf mit dem italienischen Superstar Valentino Rossi (Yamaha) und Alvaro Baustista aus Spanien (Honda), zog aber nach mehreren Überholmanövern den Kürzeren.
Neuling Marc Marquez feierte den sechsten Saisonsieg und baute seine Führung in der WM aus. Der spanische Honda-Pilot liegt mit 278 Zählern klar vor seinem Landsmann und Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha/239), der auf dem Kurs nahe Alcaniz Zweiter wurde. Der dritte Rang ging an den neunmaligen Champion Rossi.
Einen Albtraum erlebte Dani Pedrosa (Honda). Nach einem Zweikampf mit seinem Teamkollegen Marquez stürzte der Spanier an seinem 28. Geburtstag und erlitt Prellungen an der Hüfte. Der WM-Dritte (219) hat damit kaum noch Aussichten auf den Titelgewinn.
In der kleinsten Klasse bestätigte Öttl nach dem neunten Platz beim Großen Preis von San Marino vor 14 Tagen in Spanien seinen Aufwärtstrend. Für den 17-Jährigen aus Ainring, der in diesem Jahr seine erste Saison als Fixstarter fährt, war sogar mehr drin. "Ich habe mich am Ende etwas vertan, aber ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte der Teenager bei Sport1. Bis wenige Runden vor Schluss hatte der Sohn des früheren Grand-Prix-Siegers Peter Öttl auf dem vierten Platz gelegen.
Öttls Kalex-Markenkollege Jonas Folger kam zwei Wochen nach seinem in Misano erlittenen Knöchelbruch auf Rang sieben. Der 20-Jährige aus Schwindegg wusste nicht so recht, was er von seiner Platzierung halten sollte. "Es war nicht leicht. Wir haben uns eigentlich mehr erhofft nach dem Warmup, aber es war super schwierig, mit den Jungs mitzufahren." Folger hatte sich einen Tag nach seinem folgenschweren Sturz einer Operation in Barcelona unterzogen.
Beim spanischen Dreifacherfolg setzte sich Alex Rins vor Maverick Vinales und Alex Marquez durch. Im WM-Klassement führt vier Rennen vor dem Saisonende Luis Salom (Spanien/alle KTM) mit 259 Punkten nur noch knapp vor Rins (250) und Vinales (247). Folger (129) ist weiterhin Fünfter.
In der schwereren Moto2 feierte Sandro Cortese (Berkheim) derweil sein erstes Top-10-Ergebnis. Der vor der laufenden Saison als Weltmeister aus der kleinsten Klasse aufgestiegene 23-Jährige wurde Zehnter. Marcel Schrötter (20/Schwindegg/beide Kalex), der zur kommenden Saison in der Moto2 vom SAG-Team zu Tech 3 wechselt, kämpfte sich vom 20. Startplatz noch bis auf den zwölften Rang nach vorn.
Der frühere 125ccm-Weltmeister Nicolas Terol (Suter) feierte seinen zweiten Saisonerfolg, ebenfalls auf das Podium schafften es seine spanischen Landsleute Esteve Rabat und Pol Espargaro. Der in der WM führende Scott Redding (Großbritannien/alle Kalex) wurde Vierter. Weiter geht es für die Piloten am 13. Oktober in Sepang/Malaysia.
