Fortuna Düsseldorf Eine Kampfansage an die Konkurrenz

Düsseldorf · Die Düsseldorfer Zweitliga-Fußballer bewiesen beim 3:1 gegen Erzgebirge Aue, dass sie einen Rückstand problemlos wegstecken können. Norbert Meiers Team trumpfte mit großem Selbstvertrauen auf.

Manche Tage sind wie geschaffen dafür, alten Ballast über Bord zu werfen. Fortunas Düsseldorfs Zweitliga-Fußballer hatten einen solchen erwischt — und deshalb beendeten sie beim 3:1-Erfolg über den FC Erzgebirge Aue gleich mehrere schwarze Serien auf einen Schlag. Die erste und wichtigste: Nach 102 Tagen ohne Heimsieg holte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier wieder drei Punkte vor eigenem Publikum. Zuletzt war das am 28. November beim 2:1 über Greuther Fürth gelungen.

Die weiteren alten Zöpfe, die die Düsseldorfer am Samstag abschnitten, betrafen einzelne Spieler. Thomas Bröker wartete exakt ein halbes Jahr beziehungsweise 17 Spieltage auf einen eigenen Torerfolg — eine quälende Durststrecke für einen Stürmer. Und Ken Ilsø hatte in der Esprit-Arena zuletzt am 15. April 2011 beim 3:0 gegen Union Berlin getroffen. Dass ausgerechnet diese beiden nun die Tore zum 2:1 und 3:1 gegen die "Veilchen" aus Aue erzielten, war Meier sehr recht: "Tore sind schließlich extrem wichtig für das Selbstvertrauen eines Angreifers."

Am kleinen Wermutstropfen, dass Bröker nach Sascha Röslers Zuspiel um Haaresbreite im Abseits stand, störten sich hinterher nicht einmal mehr die Gäste. Zu eindeutig war die Überlegenheit der Düsseldorfer, die den frühen Führungstreffer des FC Erzgebirge durch einen Sonntagsschuss Guido Kocers abschüttelten wie eine lästige Fliege im Biergarten.

"Aber ein gewisses Schockerlebnis war es schon", meinte Meier. Offenbar galt das für das Bankpersonal stärker als für die Profis auf dem Platz, denn Abwehrschrank Assani Lukimya zuckte, auf das 0:1 angesprochen, nur die Achseln: "Sicher war das ein Paukenschlag, aber wir haben das Selbstvertrauen, so etwas wegzustecken. Das hatten wir immer." Ein dezenter Hinweis des Deutsch-Kongolesen, dass der 5:0-Kantersieg in Karlsruhe am Wochenende zuvor zwar ein nettes Erlebnis war — aber vor Verzweiflung zerflossen seien die Fortunen zuvor auch nicht gerade gewesen.

Die Düsseldorfer zeigten in den Gesprächen nach dem 3:1 ebenso eine breite Brust, wie sie es in den 90 Minuten auf dem Platz auch getan hatten. Es war nicht zuletzt eine Kampfansage an die Konkurrenz, vor allem an die in Frankfurt. Die Zermürbungstaktik, die die Eintracht-Verantwortlichen durch verbale Attacken gegen Fortunas Spieler und Offizielle seit Wochen reiten, schien fast Erfolg zu haben. So konnte man es sehen in den sechs Punktspielen, die Meiers Team ohne Sieg absolviert hatte. Jetzt aber ist Fortuna wieder in der Spur.

Ob sich der frische Aufwärtstrend auch bei der nächsten Aufgabe in Cottbus fortsetzen lässt, hängt von der personellen Flexibilität der Düsseldorfer ab. Gleich drei wichtige Stützen des Teams werden am 19. März beim FC Energie gesperrt sein: Adam Bodzek und Sascha Rösler nach der zehnten, Jens Langeneke nach der fünften Gelben Karte. "Jetzt können die Anderen zeigen, was sie drauf haben", kommentierte der Chefcoach entspannt.

Rösler nutzte seinen letzten Auftritt vor der Zwangspause allerdings noch für ein dickes Ausrufezeichen, denn der Stürmer war an allen drei Treffern beteiligt. "Da kann man mal sehen, wie wichtig Sascha für uns ist", sagte Lukimya anerkennend. "Wegen seiner Präsenz, sportlich und als Mensch."

(RP/sgo/pst)
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