„Herr Putin, dann haben wir ein Problem“ WM-Spot zum Thema Homosexualität sorgt für Aufregung

Buenos Aires · Vor der Weltmeisterschaft in Russland hat ein Werbespot des argentinischen Sportsenders TyS in dem südamerikanischen Land eine Kontroverse ausgelöst. Im Werbespot wird das Thema Liebe unter Männern beim Fußball thematisiert. Von mehreren Seiten hagelt es Kritik.

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„Lieber russischer Präsident, wir haben gehört, dass in ihrem Land Liebesbekundungen zwischen Männern nicht erlaubt sind. Da haben wir ein Problem“, heißt es in dem Video. Es folgen Szenen von Fans, die sich auf den Tribünen in die Arme fallen und küssen sowie von nackten Spielern, die in der Kabine ihren Sieg feiern.

„Herr Putin, wenn die Liebe zwischen Männern für sie eine Krankheit ist, dann sind wir schwer krank. Und wissen Sie was? Es ist ansteckend“, sagt der Sprecher am Ende des Werbespots. In der russischen Gesellschaft ist Homosexualität noch immer ein Tabuthema. Seit 2013 gilt ein Gesetz, dass unter Strafe stellt, sich in Anwesenheit Minderjähriger positiv über Homosexualität zu äußern.

Aktivisten für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen (LGBT) kritisierten das Video, für sie ist es nicht ernst genug. „Uns ist zu Ohren gekommen, dass sie in ihrem Kanal die schwere Lage der LGBT-Gemeinde in Russland banalisieren und die Vorurteile weiter verbreiten, die diese Gruppe stigmatisieren“, schrieb die Stiftung Huésped auf Twitter. „Wir haben ein Problem. Das ist nicht lustig.“ Der argentinische LGBT-Verband forderte von TyC eine Entschuldigung. Der Sender zog den Spot nach der Kritik zurück.

(dpa)
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